(ots) - Deutschland ist in diesem Sommer stärker aus
der Krise hervorgegangen als jede andere Industrienation. Es ist
Wachstumslokomotive nicht nur Europas, sondern sogar der ganzen Welt.
Die Regierung hat ihren Teil dazu beigetragen, mit zwei
Konjunkturpaketen, den Bankenrettungs-Aktionen, dem Kurzarbeitergeld.
Trotzdem ist die Wirtschaftselite des Landes unzufrieden mit der
Regierung, sehr sogar. In einer beispiellosen Anzeigenaktion
protestieren 40 Top-Manager öffentlichkeitswirksam nicht nur gegen
die geplante Atomsteuer, sondern gegen den Kurs von Schwarz-Gelb
überhaupt. Mit Verlaub, das ist absurd. Damit werden die Herren
keinen Blumentopf gewinnen. Ja, es war ein Fehler der Regierung, aus
Angst vor der NRW-Wahl ein halbes Jahr nichts zu tun. Doch jetzt wird
tatsächlich entschieden, und zwar über den Energiemix der Zukunft,
das Sparpaket und effektivere Hartz-IV-Leistungen. Der Vorwurf der
Entscheidungsschwäche kommt zu spät und zielt ins Leere. Zu wünschen
ist, dass sich die Kanzlerin von dieser außergewöhnlichen
Kollektivattacke nicht einschüchtern lässt. Die Betreiber von
Atomkraftwerken für die Sanierung des Atommüll-Lagers Asse zur Kasse
zu bitten, ist legitim. Und: Auch die Wirtschaft muss ihren Teil zum
Sparpaket beitragen, statt immer nur nach Haushaltskonsolidierung zu
schreien.
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