WAZ: Ruhr 2010 nach der Loveparade -
Gedämpftes Fest
- Kommentar von Gudrun Norbisrath
(ots) - In Duisburg sind Menschen gestorben. Keiner macht
sie lebendig, der die Frage nach Schuld und Verantwortung stellt,
aber fragen muss man, das ist man ihnen und den Lebenden schuldig. Es
wurden in den letzten Wochen auch andere Fragen gestellt, nach der
Rolle, die die Kulturhauptstadt bei der Katastrophe gespielt hat.
Fritz Pleitgen hat das mit Würde klargestellt. Sie haben sie gewollt,
aber sie haben sie nicht gemacht. Trotzdem tragen sie das Unglück
mit. Würde morgen das Museum Folkwang abbrennen, es wäre schlimm auch
für Ruhr 2010, anlasten könnte es ihr niemand. Im Ruhrgebiet sind
Tote furchtbar zu beklagen, aber auch die Kulturhauptstadt hat
Schaden genommen. Sie wird nie mehr so strahlend feiern können wie
zuletzt auf der A40. "Stillleben" war das Abschiedsfest der
unbeschwerten Kulturhauptstadt. Alles, was jetzt kommt, wird die
Toten mitdenken müssen. Das ändert nichts daran, dass das Ruhrgebiet
seine Kulturhauptstadt retten muss: Es hängt zu viel daran, für die
Zukunft. Es geht darum, dass die Region sich neu findet. Deshalb muss
das Kulturfest, das Symbol dieses Wandels, weitergehen; gedämpft,
trauernd. Aber dem Leben verpflichtet. Das Ruhrgebiet kann das.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion(at)waz.de
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 19.08.2010 - 19:41 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 245084
Anzahl Zeichen: 1477
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Kategorie:
Diese Pressemitteilung wurde bisher
0 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"
WAZ: Ruhr 2010 nach der Loveparade -
Gedämpftes Fest
- Kommentar von Gudrun Norbisrath"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Westdeutsche Allgemeine Zeitung (
Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum
Haftungsauschluß (gemäß
TMG - TeleMedianGesetz) und dem
Datenschutz (gemäß der
DSGVO).
Die Forderung des bayerischen Ministerpräsidenten
Horst Seehofer (CSU) nach einem Zuzugsstopp für Muslime zielt nach
Einschätzung des früheren NRW-Integrationsminister Armin Laschet
(CDU) in die falsche Richtung. "Ein Großteil unseres
I ...
Eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium wird es im
Ruhrgebiet nicht geben. Dies ergab eine flächendeckende Umfrage der
WAZ-Lokalredaktionen. Damit läuft der Schulversuch der rot-grünen
Minderheitsregierung an Rhein und Ruhr ins Leere.
An ...
Flacht die Erregungskurve einer gut ausbeutbaren
öffentlichen Debatte zu früh ab, darf man gewiss sein, dass einer
kommt und neues Öl ins Feuer gießt. Einer wie Horst Seehofer. Im
Gefolge der Sarrazin-Aufwallungen fällt es dem CSU-Vorsitzende ...