(ots) - Seit 100 Tagen steht er am Steuerrad in der
Downing Street Nummer Zehn, doch noch befindet sich David Cameron
längst nicht in der Nähe eines sicheren Hafens. Die schwerste Prüfung
steht dem britischen Premier noch bevor. Vielleicht im Winter, wenn
die von den Gewerkschaften angedrohten Massenstreiks kommen. Oder
schon nach dem erwarteten Kahlschlag im öffentlichen Dienst im
Oktober. Immerhin: Der junge konservative Politiker hat auf dem Weg
der radikalen Reformen im Königreich schon einige schwierige Hürden
genommen. Cameron weiß, dass er die Bürger für seinen harten
Sanierungskurs mit ins Boot holen muss, also hört er geduldig zu und
redet Klartext. Trotz gelegentlicher Anflüge von Populismus spricht
der Premier offen die Probleme an. Die Briten wissen also, dass es
keine Wunder geben wird. Die Kassen sind leer, die
Koalitionsregierung aus Konservativen und Liberaldemokraten kann den
Wählern keine Geschenke machen. Es ist die Alternativlosigkeit von
Camerons Kurs, die ihn bislang weitgehend vor Kritik der Opposition
und den Angriffen der Medien geschützt hat. Das wird aber sicher
nicht ewig so bleiben. Also muss Cameron die Zeit nutzen, solange die
Reformbereitschaft der Briten nicht verflogen ist.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303