(ots) - Das hat Barack Obama noch gefehlt: Während der
Widerstand gegen den Krieg in Afghanistan unter seinen Landsleuten
immer größer wird, flammt auch die Gewalt im Irak wieder auf. Dabei
hatte der US-Präsident diesen Konflikt doch offiziell schon abgehakt.
Es gibt einen festen Abzugsplan für die US-Truppen. Spätestens Ende
2011 sollen die letzten amerikanischen Soldaten den Irak verlassen
haben. Der geordnete Rückzug galt außerdem als politische
Vorbedingung für ein stärkeres Engagement in Afghanistan und
gleichzeitig auch als Vorbild für eine Lösung am Hindukusch. Die
schlimmste Anschlagsserie seit zwei Jahren im Irak scheint dieses
optimistische Szenario nun infrage zu stellen. Obama dürfte es sehr
schwer fallen, kurz vor dem US-Präsidentschaftswahlkampf 2012 vom
offiziellen Abzugsdatum abzurücken. Aber das Schicksal des Irak darf
nicht allein vom innenpolitischen Kalkül in Washington abhängen.
Sollte der Irak wegen eines überhasteten Rückzugs wieder ins Chaos
fallen, könnte dies die gesamte Region destabilisieren. Schon lauern
die Mullahs im Iran auf ihre Chance, im Irak mitzumischen. Am Ende
kommt auf Obama womöglich eine schwere Entscheidung zu: Riskiert er
seine Wiederwahl für Stabilität im Irak?
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303