(ots) - US-Topkommandeur David Petraeus beklagt das
ständige Auf und Ab im Ringen um Sicherheit in Afghanistan - und
trägt selbst dazu bei. Gerade sechs Wochen im Amt setzt er alles
daran, den vom geschassten Vorgänger Stanley McChrystal gewünschten
schnellen Abzug ausländischer Soldaten wieder zurückzunehmen. Nicht
einmal Präsidentenworte seien in Stein gemeißelt und möglicherweise
gäbe es Mitte 2011 nur eine minimale Reduzierung der
Mannschaftsstärke am Hindukusch, sagt er. Das Vertrackte: Der General
hat Argumente. Die Steinigung eines Liebespaares durch Taliban im
deutschen Verantwortungsbereich zeigt, was wirklich los ist. Abziehen
heißt, Afghanistan sich selbst und seinen Terroristen zu überlassen.
Deshalb müssen sich die politischen Wunschträume vom eleganten Abgang
- auch in Deutschland - an den Realitäten messen lassen. Der Westen
weiß, dass dieser Krieg nicht wirklich zu gewinnen ist. Jüngste
Berichte über immer neue Kommandoaktionen der CIA an anderen
Brennpunkten in Asien und Afrika zeigen, dass Washington verstanden
hat - aber nicht vom Antiterrorkampf ablassen will und kann.
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