(ots) - Die Duisburger Stadtspitze, die nach dem tödlichen
Loveparade-Drama immer mehr ins Zentrum der Kritik rückt, sieht sich
offenbar nicht mehr in der Lage, aus eigener Kraft die fürchterlichen
Ereignisse vom 24. Juli zu bewältigen. Nun soll es also ein
Medienberater richten. Doch dass die Verantwortlichen im Rathaus in
ihrer Not einen ausgewiesenen PR-Profi anheuern, zeigt mehr als die
offensichtliche Hilflosigkeit der handelnden Personen im Umgang mit
der Katastrophe. Der Vorgang macht auf fatale Weise deutlich, dass
der Oberbürgermeister und seine Berater gut zwei Wochen nach dem Tod
von 21 jungen Menschen in Duisburg immer noch nicht verstanden haben,
worauf es nun in erster Linie ankommt - nämlich um rückhaltlose
Aufklärung und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Und
eben nicht um eine schlanke Presse-Arbeit. Das Engagement eines
Experten im Umgang mit den Medien hat deshalb mehr als den
unangenehmen Beigeschmack, dass hier womöglich mehr verschleiert als
offengelegt werden soll. Der Vorgang reiht sich vielmehr ein in eine
Kette von Fehlentscheidungen und falschen Einschätzungen der
Stadtoberen nach dem verhängnisvollen 24. Juli. Die Frage, ob sich
eine hoch verschuldete Stadt wie Duisburg den sicher nicht
preiswerten PR-Profi finanziell überhaupt leisten kann, sei dabei nur
am Rande gestellt.
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