(ots) - Der mit Betrugs- und Raffgier-Vorwürfen
konfrontierte Vorsitzende der Linkspartei, Klaus Ernst, geht in die
Offensive. "Ich habe meine Flüge korrekt abgerechnet und bin
100prozentig sicher, die staatsanwaltlichen Untersuchungen werden
ergeben, dass ich keine Straftat begangen habe", sagte Ernst den
Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Mittwochausgabe). Ihm wird
vorgeworfen, Reisekosten über die Bundestagsverwaltung abgerechnet
zu haben, die nichts mit seinem Abgeordneten-Mandat zu tun haben.
Auch die Kritik an seinen Bezügen als Parteivorsitzender weist der
55-Jährige zurück. Er verdiene insgesamt monatlich rund 5000 Euro
netto. "Das ist natürlich viel Geld, ich weiß. Aber ich halte es für
gerechtfertigt. Was ich mache, ist keine 08/15-Aufgabe." Dass er im
Gegensatz zu seiner Mit-Vorsitzenden Gesine Lötzsch auf 3500 Euro
brutto im Monat nicht verzichtet, begründet Ernst so: "Ich wollte
mich nicht deutlich verschlechtern." Als Fraktions-Vize im Bundestag
und halbtags als Bevollmächtigter der IG Metall in Schweinfurt habe
er "wesentlich mehr verdient als heute". Der Raffke-Vorwurf ziele
darum ins Leere. Ernst: "Ein Raffke will mehr als vorher. Ich wollte
nur nicht draufzahlen. Außerdem stehe nirgendwo geschrieben, "dass
ein Linker lustvoll seine Armut leben muss, um in der Gesellschaft
anerkannt zu sein. Ich verdiene gut. Deshalb muss ich aber nicht
unter dem Teppich gehen. Ich setze mich lieber dafür ein, dass
möglichst viele gut verdienen und das ohne schlechtes Gewissen auch
zeigen."
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