(firmenpresse) - Die rheumatoide Arthritis ist mit einer Häufigkeit von etwa 0,5 Prozent die häufigste ent-zündlich-rheumatische Erkrankung in Deutschland. Bei über 80 Prozent der Betroffenen kommt es im Krankheitsverlauf zu erheblichen strukturellen und funktionellen Schäden an Gelenken, Sehnenscheiden und Knochen mit Behinderungen in den Alltagsaktivitä-ten, berichtete Professor Doktor Ekkehard Genth von der Rheumaklinik Aachen beim 4. Internationalen Diätetik Kongress der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V. Die Arbeitsunfähigkeit ist im Mittel im Vergleich zur Bevölkerung um das fünffache erhöht, etwa 40 Prozent der Patienten werden innerhalb von fünf Jahren dauerhaft erwerbs-unfähig. Die Lebenserwartung ist in Abhängigkeit von der Aktivität und Schwere der Er-krankung und der Folgeerkrankungen wie kardiovaskuläre Krankheiten, Infektionen, Oste-oporose oder Lymphome um 4 bis 14 Jahre vermindert. Durch den Fortschritt in der medi-kamentösen Therapie und dem wachsenden Verständnis der molekularen Entzündungsme-chanismen stehen heute eine Vielzahl von Arzneimitteln zur wirksamen Behandlung zur Verfügung. Die Erkenntnis, dass vor allem die entzündlichen Reaktionen zu dauerhaften Schäden führen, die oft schon früh einsetzen, hat zu einem grundlegenden Wandel in der Behandlungsstrategie geführt. Die medikamentöse Therapie ist heute in der Lage, die Krankheitsaktivität bei einem wachsenden Anteil der Betroffenen zu vermindern und zu normalisieren, um damit die Schadensentwicklung an Gelenken und Knochen erheblich zu bremsen. Auch das Auftreten von Folgeerkrankungen in Bezug auf kardiovaskuläre Krank-heiten oder Osteoporose wird deutlich gesenkt. Dies geht mit einem positiven Effekt auf All-tagaktivitäten, Lebensqualität und Lebenserwartung einher. Verschiedene Basistherapeutika, Glukokortikoide und Biologika werden einzeln oder meist in Kombination eingesetzt. Eine Supplementierung der Ernährung mit Vitaminen wie Folsäure und Vitamin D oder Mineral-stoffe wie Calcium kann Krankheits- und Therapiefolgen vermindern. Die ergänzende Schmerztherapie kommt vor allem bei bereits eingetretenen schmerzhaften Gelenkschäden zum Einsatz. Eine funktionelle Therapie mit Bewegungs- und Krafttraining kompensiert wiederum krankheits- und inaktivitätsbedingte Funktionsverluste. Die rheumatoide Arthri-tis ist zwar heute noch nicht heilbar, sie ist jedoch eine in den meisten Fällen gut behandelba-re Krankheit. Die Herausforderung besteht vor allem darin, die heute vorhandenen Thera-piemöglichkeiten rechtzeitig und rational zu nutzen.