(ots) - Ein Spitzenmanager, der seinen Stuhl räumt und
mit Millionenzahlungen abgefunden wird, befördert die Neiddebatte wie
kaum ein anderer. BP-Chef Tony Hayward ist das neueste Beispiel
dafür. Natürlich müssen Haywards Ansprüche aus Aktienoptionen erfüllt
werden, und natürlich hat er auch ein Recht auf Pensionszahlungen,
die ihm vertraglich garantiert worden sind. Das ist die juristische
Seite. Die moralische: Hayward hat keinen Cent wirklich verdient von
dem, was er bekommt. Selten präsentierte sich ein Manager so
instinktlos wie der einst gefeierte Aufsteiger vergangener Jahre.
Eine krude Mischung aus Arroganz und Selbstmitleid, ein Mann, der mit
haarsträubenden Aussagen nicht nur die US-Öffentlichkeit gegen sich
aufgebracht, sondern auch die BP-Eigentümer verprellt hat. Wer
darüber klagt, er wolle sein früheres Leben zurückhaben, während im
Golf von Mexiko elf andere ihres verloren, hat kein Mitleid verdient.
BP hat im richtigen Moment die Reißleine gezogen. Haywards Nachfolger
Dudley bessert das Image des Konzerns auf. Jedenfalls vorübergehend.
Denn wenn es um mögliche Schadenersatzansprüche geht, muss Dudley die
Interessen von BP vertreten. Dann wird auch sein Bild Kratzer
bekommen.
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