PresseKat - Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Israel

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Israel

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(ots) - Rania von Jordaniens neues Kinderbuch mit dem
Titel »The Sandwich-Swap« ist ein Bestseller. Nur nicht in Israel.
Denn die »schönste Königin der Welt« (laut »Bunte«) weigert sich, ihr
Werk, in dem es um interkulturelles Verständnis geht, ins Hebräische
übersetzen zu lassen. Farouk Hosny wollte Chef der Unesco werden, die
sich weltweit der Förderung von Erziehung, Wissenschaft, Kultur
widmet. Ägyptens Kulturminister wurde aber abgelehnt. Ein Grund:
Hosny soll einst geäußert haben, dass er israelische Bücher selbst
verbrennen würde, wenn er welche fände. Hosny bestreitet die Aussage.
Unbestritten aber ist, dass er nach der Ablehnung von »einer
bösartigen jüdischen Kampagne« sprach. Zwei Beispiele dafür, dass
auch eigentlich kluge Menschen nicht vor Antisemitismus gefeit sind.
Die Liste ließe sich leider gewaltig verlängern. Und dabei bedarf es
keines Verweises auf krude Internetseiten wie zum Beispiel kreuz.net,
deutsche-stimme.de oder national-zeitung.de, wo sich braunes
Gedankengut ungehindert verbreiten darf. Nun wäre es höchst
ungerecht, allen privaten Initiativen, die sich um die Unterstützung
der Menschen im Gaza-Streifen bemühen, latenten Antisemitismus
vorzuwerfen. Erschreckend bleibt gleichwohl die Gedankenlosigkeit
vieler Gutmeinender. Sie werden von Organisationen wie der Hamas oder
Ländern wie Libyen oder dem Iran instrumentalisiert. Sie lassen sich
vor den agitatorischen Karren solcher selbsternannter Friedensfürsten
wie Muammar al-Gaddafi (hält die Verschwörungstheorie von Michael
Collins Piper, dass der israelische Geheimdienst John F. Kennedy
getötet hat, für Fakt) oder Mahmud Ahmadinedschad (»Mit Gottes Segen
läuft der Countdown für den Zerfall Israels, und dies ist der Wunsch
aller Nationen der Welt«) spannen. Auch die Abgrenzung, mit
Holocaust-Leugnern wie Ahmadinedschad verhandelt der Westen nicht,




mit Holocaust-Relativierern schon, mag diplomatisch begründet sein
und dem Ziel dienen, den wackeligen
Immer-ist-ein-bisschen-Krieg-Zustand zu stabilisieren, aber
gelegentlich sollte man sich auch mal mit der Vergangenheit der guten
Palästinenser (derzeit die Fatah) beschäftigen. Dass es Israel schwer
fallen muss mit Menschen wie Mahmud Abbas zu verhandeln, der in
seiner Doktorarbeit behauptet hat, nicht sechs Millionen, sondern
maximal 890 000 Juden seien in den nationalsozialistischen Lagern
ermordet worden, ist wohl nachvollziehbar. Und dass die Israelis
misstrauisch gegenüber den Bewohnern des Gaza-Streifens sind, von
denen jeder Zweite die Hamas gewählt hat, sollte auch jedem
verständlich sein. Schließlich ist die Hamas eine Organisation, deren
Ziel es ist, den Staat Israel zu vernichten. Das letzte
Konzentrationslager in Deutschland ist im Mai 1945 befreit worden -
also vor gerade einmal 65 Jahren. In Rente schicken kann man das
besondere deutsch-jüdische Verhältnis aber noch lange nicht. Daran
sollten nicht nur Politiker denken.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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Datum: 20.07.2010 - 20:15 Uhr
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