Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Patente auf Tiere und Pflanzen
(ots) - Egal, ob man die Welt als Schöpfung sieht oder
als evolutionären Prozess: Sie ist nicht fertig, entwickelt sich
ständig weiter. Und das ist gut so. Nur dadurch gelingt es, die
wachsende Bevölkerung zu ernähren und gesund zu erhalten. Ehre also
denen, die Kühe züchten, die mehr Milch geben, oder Gemüse, das mehr
Vitamine und weniger Wasser enthält! Und weil niemand von Ehre allein
lebt, sollen sie auch ordentlich entlohnt werden. Ordentlich - aber
nicht mit einem Lottogewinn. Die Weiterentwicklung von Flora und
Fauna war schon immer eine Gemeinschaftsleistung. Keiner baut ein
Haus aus nichts. Jeder nutzt vorhandene Bausteine. Patente auf
Pflanzen oder Tiere sind ethisch fragwürdig und bergen eine Gefahr:
Am Ende werden nicht nur Landwirte erpressbar. Da ist zum Beispiel
Reis, der gegen Schädlinge resistent ist, aber nicht auf allen Böden
gedeiht. Die Saatfirma hat kein Interesse an einer Weiterzüchtung;
die Bauern sind zu arm. Hat das Recht auf geistiges Eigentum Vorrang
vor der Chance, Menschen vorm Hunger zu bewahren? Ein Patentrecht,
das nicht mit einem klaren Nein antwortet, ist zu ändern!
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Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
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Datum: 20.07.2010 - 20:15 Uhr
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