(ots) - Ein Kommentar von Detlev Hüwel:
Hannelore Kraft ist stolz darauf, dass in ihrer elfköpfigen
Ministerriege immerhin fünf Frauen vertreten sind. Sie ist auch stolz
darauf, mit den Kabinettsmitgliedern die unterschiedlichen Regionen
des Landes berücksichtigt zu haben. Ein ideales Team also, um den
angestrebten Politikwechsel in NRW einzuleiten? Da drängen sich
Zweifel auf. Der regionale Proporz - auf den auch die CDU Rücksicht
nehmen muss - ist noch kein Beleg für fachliche Kompetenz. Die
vergleichsweise wenig profilierte neue Wissenschaftsministerin
beispielsweise dürfte es schwer haben, in die Fußstapfen ihres
Vorgängers Andreas Pinkwart zu treten. Bekannt ist, dass etliche
Persönlichkeiten, die von Kraft für ein Ministeramt angesprochen
wurden, abgewinkt haben, weil ihnen die rot-grüne
Minderheitsregierung zu wackelig erscheint. Der Zuschnitt einzelner
Ministerien lässt zudem vermuten, dass Kraft den Gedanken an eine
Ampelkoalition mit der FDP noch nicht aufgegeben hat. Aus dem
Mammutministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr
ließe sich mühelos ein zusätzliches Ressort für die Liberalen
"stricken". Ob es dazu kommt, wird sich zeigen. Die FDP ist keine
homogene Gruppe, sondern in der Ampelfrage zweigeteilt. Kraft wird
versuchen, mit Hilfe der Liberalen aus der Minderheits- eine
Mehrheitsregierung zu machen.
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