(ots) - Fliegen wird teurer. Wer re-flexartig schimpft, der
vergisst: Das Fliegen ist in den letzten 40 Jahren immer billiger
geworden. Wer 1970 nach New York abhob, hatte fast so viel zu
bezahlen wie 2010. Dabei musste sich ein Familienvater mit einem
Fünftel des heutigen Einkommens begnügen.
Der Konkurrenzkampf am Himmel hat die Preise auf den Boden
gedrückt. Und wir haben uns zu sehr an das 50-Euro-Ticket durch
Europa gewöhnt. Da muss man - Verzeihung - läppische 13 Euro geradezu
als monströse Erhöhung empfinden.
Vergessen wird auch gern, dass der Flugverkehr auf Wunsch des
EU-Ministerrats subventioniert wird: Aufs Kerosin sind keine Steuern
fällig. Zwar ist die Bahn mit Klagen zur Gleichbehandlung
gescheitert, nach einem vernünftigen Argument für diese Erleichterung
fahndet man aber vergeblich. Mehr Kostenwahrheit im Verkehr ist
längst fällig. Und ein fragwürdiges Privileg in Zeiten leerer Kassen
zu kippen, ist allemal sinnvoller, als an anderer Stelle zu kürzen.
Die Fluggesellschaften jammern naturgemäß über die
Luftverkehrsabgabe. Zu-mal die meisten Airlines im Sog der Krise erst
langsam wieder Aufwind spüren. Schon dröhnt Ryanair-Chef O'Leary,
dass er Maschinen ins Ausland verlegen will. Das dürfte sich für ein
Jahr kaum lohnen. Ab 2012 müssen die Gesellschaften ohnehin
Verschmutzungsrechte kaufen. EU-weit.
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