(ots) - Deutschland ist nicht unschuldig, wenn es um
Versäumnisse bei der Bekämpfung des Terrorismus geht. Nie wurde in
einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss geklärt, welche
Behörden oder Politiker versagt haben, als Mohammed Atta in Hamburg
unter den Augen der Geheimdienste die Anschläge des 11. September
vorbereitete. Immer wieder gab es auch gefährliche Verbindungen ins
Ruhrgebiet, die übersehen wurden. Aber: Aus den Kardinalfehlern der
Anfangszeit hat man gelernt. Die Fahnder sind vernetzt. Die rund 1000
"Gefährder" scheinen unter Kontrolle. Meldungen über Gefahren werden
ernst genommen. Die Defizite sind erkannt: Es fehlt - noch? - an
technischen Mitteln und am Spezialpersonal. Die Festnahme des Irakers
in Duisburg reiht sich deshalb in eine Erfolgsserie ein, die seit
einigen Jahren anhält und die das Renommee der deutschen Fahnder
wiederhergestellt hat: Die "Kofferbomber" wurden gefasst, das Nest
der Sauerland-Terroristen wurde ausgeschaltet. Die Bürger, die
Sicherheit verlangen, können nur hoffen, dass der Schutzschirm nicht
reißt. Er muss ohnehin neu justiert werden: El Kaida im Hindukusch
ist nicht mehr alleine eine Gefahr. Kämpfer aus Tschetschenien rüsten
sich, auch Deutsche, die zum Heiligen Krieg angeheuert werden.
Wachsamkeit bleibt eine Daueraufgabe.
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