(ots) - Nach Ansicht des Chefökonomen der UN-Konferenz für
Handel und Entwicklung (UNCTAD), Heiner Flassbeck, verschärft das
milliardenschwere Sparpaket der Bundesregierung die Krise in Europa
und lässt deshalb die Währungsunion scheitern. "Die Binnennachfrage
ist noch viel zu schwach, als dass sie die staatlichen
Ausgabenkürzungen ausgleichen kann", sagte Flassbeck in einem
Interview mit dem ZDF-Onlineportal heute.de. Die im Grundgesetz
verankerte Schuldenbremse sei "zum Scheitern verurteilt".
Die Krise lasse sich zudem nur überwinden, wenn die Löhne in
Deutschland stark angehoben würden: "Deutschland hat jahrelang unter
seinen Verhältnissen gelebt - vor allem bei den Löhnen." Deutschland
habe "die Krise zu einem großen Teil mitverursacht, weil die
Reallöhne weniger als die Produktivität gestiegen sind". Das habe ein
Deflationsszenario ausgelöst, das die übrigen Länder der Euro-Zone so
nicht erwartet hätten.
Mitschuld an der Entwicklung gibt Flassbeck im ZDF-Interview auch
Bundesbankpräsident Axel Weber, der als künftiger Präsident der
Europäischen Zentralbank (EZB) gehandelt wird. Auch die Bundesbank
habe sich jahrelang geweigert, das Auseinanderlaufen der
Lohn-Stück-Kosten als Problem anzuerkennen. "Es spricht nichts dafür,
diejenigen mit der Lösung der Zukunftsaufgaben in Europa zu betreuen,
die in der Vergangenheit versagt haben", sagt Flassbeck.
Das vollständige Interview von 17.30 Uhr an unter www.heute.de.
Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121