(ots) - Bonn, 1. Juli 2010 - Gregor Gysi hat heftig die SPD
kritisiert, die den Linken die Schuld an der Niederlage des
rot-grünen Präsidentschaftskandidaten Joachim Gauck gegeben hatte.
"Das Problem liegt nicht bei uns, sondern bei der SPD", sagte der
Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Linken heute im
PHOENIX-Interview und bezog sich dabei auch auf Konstellationen auf
Länderebene. "Die SPD muss ihre Position bestimmen und endlich sagen,
wer ihr eigentlich näher steht, Union und FDP oder aber Die Linke",
betonte Gysi. "Solange sie diesbezüglich keine Position bezieht,
kriegt man in einem Fünf-Minuten-Gespräch vor dem dritten Wahlgang
die Dinge nicht geregelt."
Es ginge nicht, dass SPD und Grüne einen Kandidaten aufstellten
und von der Linken Zustimmung erwarteten ohne sie zu fragen. "Wir
sind doch nicht der letzte Dreck. Wie kommen die darauf, uns so zu
behandeln?" Den Vorwurf, wie ein trotziges Kind zu reagieren, wies er
zurück. "Wir haben an beiden Kandidaten die gleiche Kritik gehabt."
Und auch mit den Stimmen der Linken hätte Gauck nicht gewonnen.
Zuvor hatte Gysi die Bundespräsidentenwahl als schwarzen Tag für
Union und FDP bezeichnet. Zudem hätten SPD und Grüne "gespielt". Denn
sie hätten ja mit der Linken einen gemeinsamen Kandidaten aufstellen
können, für den man auch vereinzelt Zustimmung in Union und FDP hätte
bekommen können. "Aber sie haben parteitaktisch gedacht und wollten
Union, FDP und Linke treffen." Von diesen Spielereien habe er genug,
so Gysi.
Pressekontakt:
PHOENIX
PHOENIX-Kommunikation
Pressestelle
Telefon: 0228 / 9584 193
Fax: 0228 / 9584 198
pressestelle(at)phoenix.de