(ots) - Kurz vor der Wahl des neuen Bundespräsidenten ist
die FDP in der Wählergunst auf den tiefsten Stand seit Ende 2002
gefallen. Im stern-RTL-Wahltrend verlor sie im Vergleich zur
Vorwoche erneut einen Punkt und sackte erstmals seit siebeneinhalb
Jahren auf 4 Prozent ab. Wenn jetzt Bundestagswahl wäre, müsste sie
also befürchten, an der 5-Prozent-Hürde zu scheitern. Bei der Wahl
vor neun Monaten hatte sie noch ein Rekordergebnis von 14,6 Prozent
erhalten. Zuletzt standen die Liberalen im stern-RTL-Wahltrend im
Zuge der Möllemann-Affäre bei 4 Prozent.
Die Union konnte sich im Vergleich zur Vorwoche um 2 Punkte auf 32
Prozent verbessern. Sie liegt aber weiter unter ihrem schwachen
Ergebnis von 33,8 Prozent bei der Bundestagswahl im September. Die
SPD hält sich wie in der Vorwoche bei ihrem bisherigen Jahreshoch von
27 Prozent. Auch die Grünen sonnen sich weiter im Umfragehoch, sie
erzielen in der vierten Woche in Folge 18 Prozent. Die Linke
verschlechtert sich um einen Punkt auf 11 Prozent. Für "sonstige
Parteien" würden 8 Prozent der Wähler stimmen.
Union und FDP liegen mit gemeinsam 36 Prozent mittlerweile 20
Punkte hinter SPD, Grünen und Linken (zusammen 56 Prozent).
Manfred Güllner, Chef des Forsa-Instituts, sagte dem stern, die
FDP sei lange eine willkommene Alternative für unzufriedene
Unions-Wähler gewesen. Güllner: "Doch in der Regierung hat sie sich
für ihre Wähler als Partei ohne klare Inhalte und zugkräftiges
Personal entpuppt und steht nun entzaubert, fast nackt da." Die
Grünen hätten sich zum Auffangbecken der abgewanderten früheren
SPD-Anhänger entwickelt.
Datenbasis: 2500 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger vom 21.
bis 25. Juni 2010, statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5
Prozentpunkte. Institut: Forsa, Berlin; Auftraggeber: stern und RTL,
Quelle: stern-RTL-Wahltrend.
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