(ots) - Was vor wenigen Tagen noch nicht ging, ist jetzt
plötzlich kein Problem mehr: Israel hat die Gaza-Blockade auch für
hochrangige Politiker und Diplomaten gelockert. Woher dieser
Sinneswandel? Dazu schweigt sich Außenminister Lieberman aus. Es
lässt sich wohl nur erahnen, unter welcher Spannung die Regierung
Netanjahu diese Entscheidung getroffen hat: Auf der einen Seite der
innenpolitische Druck, der radikalen Hamas keinen Deut entgegen
kommen zu dürfen, auf der anderen Seite die internationale Kritik
nach der Erstürmung des vermeintlichen Hilfsgüterschiffs vor der
Gaza-Küste. Dass Israel jetzt auf Europa zugeht, ist gut. Ebenso die
prompte Reaktion von Außenminister Guido Westerwelle, die Einladung
anzunehmen. Bei seinem Besuch kann er die Verstimmungen ausräumen,
die sein Kabinetts- und Parteikollege Dirk Niebel durch die
unpassende Wortwahl bei seiner Israel-Kritik verursacht hat. Dass im
Gaza-Konflikt damit aber nur wenig gewonnen ist, belegen die
gestrigen Luftangriffe gegen die Stellungen der terroristischen
Hamas. Westerwelles Besuch wird deshalb nicht mehr als eine Geste
sein.
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