(ots) - Ob Steuerprüfung oder Radarfalle am »Bielefelder
Berg« der A 2: So manche Investition des Staates in Personal oder
Technik bezahlt sich von selbst. Es scheint, als gehörte neuerdings
die Überprüfung gesetzlich vorgeschriebener Mindestlöhne zu diesen
Maßnahmen. Offenbar gibt es Gesetzesverstöße, die von einem Großteil
der Bevölkerung als gering eingestuft werden. Ist dem so, dann sollte
der Staat zuerst überprüfen, ob er etwa mit seinen Gesetzen
überzieht. Steuerhinterziehung und überhöhte Geschwindigkeit wurden
lange von vielen als Kavaliersdelikte eingestuft. Zu Unrecht. Ist das
eine Diebstahl an der Gesellschaft, so ist andererseits überhöhte
Geschwindigkeit noch immer viel zu häufig Ursache schwerer
Verkehrsunfälle. Mindestlöhne wurden in einigen Berufen eingeführt,
um zu verhindern, dass Arbeitskräfte von ihrem Lohn nicht mehr leben
können. Solange dadurch keine einfachen Arbeitsplätze
wegrationalisiert werden, sind Mindestlöhne also ein redliches
Anliegen. Verstöße können schon deshalb keine Kavaliersdelikt sein,
weil Kavaliere ihren Mitmenschen nicht noch die Butter vom Brot
stehlen.
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