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Loewenstein: Stabile Umsatzentwicklung für 2010 erwartet, 2011 aber deutlicher Umsatzeinbruch

ID: 215433

(ots) -

- Wohnungsbau mit ganz leichter Tendenz nach oben
- Wirtschaftsbau mit deutlichem Minus in 2010 und Stabilisierung
in 2011
- Öffentlicher Bau mit kräftigem Plus in 2010 und Umkehr ins Minus
in 2011

Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein, Präsident des Zentralverbandes
des Deutschen Baugewerbes, zog anlässlich der
ZDB-Sommerpressekonferenz ein durchwachsenes Fazit der von seinem
Verband prognostizierten Entwicklung am Bau: "Insgesamt wird der
Umsatz im Bauhauptgewerbe in 2011 auf 80 Mrd. Euro und damit um 2 %
zurückgehen. Für 2010 erwarten wir nach wie vor einen Umsatz von 81,6
Mrd. Euro sowie etwas weniger als 700.000 Beschäftigte. Bewahrheitet
sich die prognostizierte Umsatzentwicklung für 2011, so muss mit
einem weiteren Rückgang von einem Prozent der Arbeitsplätze gerechnet
werden. Dies könnte einen Abbau von rund 7.000 Arbeitsplätzen auf
dann nur noch 690.000 bedeuten."

Bei den einzelnen Bausparten zeigt sich ein höchst
unterschiedliches Bild: Während der Wohnungsbau sowohl in diesem (mit
+ 0,5 %) wie auch im kommenden Jahr mit + 2 % eine leichte Tendenz
nach oben zeigt, wird der Wirtschaftsbau in diesem Jahr mit - 8,3 %
noch einmal deutlich verlieren und 2011 auf diesem Niveau verharren.
Im öffentlichen Bau verläuft die Entwicklung genau umgekehrt:
Aufgrund der Maßnahmen aus den Konjunkturpaketen wird der Umsatz in
2010 mit 6,8 % noch einmal deutlich anziehen und 2011 dann mit minus
7,4 % wieder auf sein annähernd ursprüngliches Niveau zurückzukehren.
Trotz der leicht positiven Tendenz im Wohnungsbau geht von diesem ein
deutliches Risiko für die weitere Entwicklung am Bau aus. Zwar nährt
die Entwicklung der Baugenehmigungen die Hoffnung auf leichte
Besserung - bereits in 2009 konnte auf Basis der Baukosten ein
Zuwachs von 6 % für neue Wohngebäude verzeichnet werden - aber




bereits im April hat sich dieser Trend wieder abgeschwächt. "Um
diesem positiven Trend Nachhaltigkeit zu verleihen," so der
ZDB-Präsident, "müssen die Rahmenbedingen für den Wohnungsbau
dringend verbessert werden - trotz aller Sparzwänge. Hierzu gehören
in erster Linie die Wiedereinführung der degressiven Abschreibung,
eine Verstetigung der CO2- Gebäudesanierungsprogramme auf höherem
Niveau wie auch eine Förderung von Maßnahmen zum Bestandsersatz. Um
der energetischen Sanierung einen wesentlich stärkeren Impuls zu
geben, hatten wir die Einführung einer Klimaschutzabschreibung analog
der Denkmalschutzabschreibung gefordert. Diese ist unverändert
notwendig."

Denn all diese Maßnahmen setzen investive Anreize und aktivieren
privates Kapital in erheblichem Umfang für Investitionen in den
Wohnungsbau, die die lahmende Binnenkonjunktur stärken und sich, das
haben Studien ergeben, auch für den Staat rechnen. Loewenstein
kritisierte vor allem die "Rotstiftpolitik der Bundesregierung",
nämlich die Förderung der energetischen Gebäudesanierung wie auch die
Städtebauförderung zu halbieren, der öffentliche und private
Investitionen in Höhe von knapp 5 Mrd. Euro zum Opfer fallen werden.

Neben den vorhandenen konjunkturellen Risiken belasten
Finanzierungsrisiken weiterhin die betriebswirtschaftliche
Entwicklung der Bauunternehmen. Zwar lässt sich die Frage, ob
Unternehmen grundsätzlich ein Problem haben, überhaupt Kredite zu
bekommen, ganz überwiegend verneinen, dennoch hat sich die
Kreditversorgung der Bauunternehmen gegenüber dem Vorjahr
verschlechtert.

Waren es im Vorjahr rund 36 % der befragten Unternehmen, die eine
schwierigere Situation wahrgenommen haben, sind es in diesem Jahr
knapp 40 %. Der überwiegende Teil der Bauunternehmen nämlich 57 % gab
jedoch eine unveränderte Situation an.

Von den verschlechterten Möglichkeiten der Kreditaufnahme sind
kleine Unternehmen besonders betroffen. Während gut 48 % der
Bauunternehmen mit bis zu 1 Mio. Euro Jahresumsatz eine schwierigere
Situation wahrnehmen, sind es bei Unternehmen mit einem Umsatz von 10
bis 50 Mio. Euro lediglich 23 %. Aber auch 45 % der großen
Unternehmen mit einem Jahresumsatz über 50 Mio. Euro, nehmen eine
verschlechterte Finanzierungssituation wahr. "Dennoch können wir für
die Bauwirtschaft insgesamt nicht von einer Kreditklemme sprechen."
So das Fazit Loewensteins zu der aktuellen KfW-Unternehmerbefragung.
Die weitere Entwicklung der Bauwirtschaft wird vor allem auch durch
die Kürzungen und Einschnitte in die Investitionshaushalte der
öffentlichen Hand, vor allem der Städte und Gemeinden, belastet. Laut
einer aktuellen Difu-Studie besteht in deutschen Städten und
Gemeinden ein Investitionsrückstand von rund 84 Mrd. Euro. Die
Kommunen hoffen, in diesem Jahr - auch mit den Mitteln aus den
Konjunkturpaketen - rund 27 % des Rückstands abtragen zu können. D.h.
im Umkehrschluss, dass der kommunale Investitionsstau dann immer noch
bei 61 Mrd. Euro liegt.

"Würde die öffentliche Hand tatsächlich beginnen, diesen
Investitionsstau abzubauen, wäre uns um die konjunkturelle Zukunft
der Bauwirtschaft nicht bange. So aber stehen wir mit Blick auf 2011
vor einem weiteren Krisenjahr." So der ZDB-Präsident abschließend.



Pressekontakt:
Dr. Ilona K. Klein
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Zentralverband Deutsches Baugewerbe
Kronenstr. 55-58
10117 Berlin
Telefon 030-20314-409, Fax 030-20314-420
eMail klein(at)zdb.de


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Datum: 23.06.2010 - 11:27 Uhr
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