(firmenpresse) - - 2009: hohes Wachstum dank Abwrackprämie
- Starke Zunahme im Verkauf von Kleinwagen
- Kaufabsichten für 2010 steigen
- Schwere Zeiten für Gebrauchtwagenhandel
München, 29. April 2010: Die Abwrackprämie und staatliche Unterstützungsmaßnahmen in fast allen europäischen Ländern haben der Pkw-Branche 2009 ein goldenes Jahr beschert. Doch auch nach Ablauf der staatlichen Subventionen wollen Europäer in Neuwagen investieren. Um ganze fünf Prozentpunkte steigen die Kaufabsichten im Vergleich zum Vorjahr gemäß Europa Konsumbarometer 2010, einer Studie der Dresdner-Cetelem Kreditbank. "Dies dürfte auf die von Autohändlern in Aussicht gestellten Niedrigpreise für die nächsten Monate zurückzuführen sein", schließt Dr. Anja Welsch, Bereichsleitung Sales Support & Marketing der Dresdner-Cetelem Kreditbank. "Nach Ablauf der staatlichen Subventionen versuchen sich Händler und Hersteller mit Sonderrabatten und günstigen Finanzierungsangeboten über Wasser zu halten."
Mit europaweiten Absatzeinbußen für Pkws standen die Zeichen 2008 bereits auf Rezession. Im vergangenen Jahr hätte es vermutlich nicht besser ausgesehen, wenn nicht die Abwrackprämie bei der Konsumbereitschaft nachgeholfen hätte. Besonders auf dem deutschen Markt verzeichnen die staatlichen Subventionen einen deutlichen Erfolg. Hierzulande haben 9,5 Prozent der Haushalte im vergangenen Jahr einen Pkw neu zugelassen. Die Bundesbürger liegen damit im europäischen Vergleich vor Italien (8,76 Prozent) und Frankreich (8,29 Prozent).
Steigende Kaufabsichten trotz abgelaufener Abwrackprämie
Die Abwrackprämie ist ausgelaufen. Trotzdem steigen in diesem Jahr europaweit die Kaufabsichten für Neuwagen. Europäische Autokäufer zeigen sich als Schnäppchenjäger. Denn die überraschend hohen Kaufabsichten sind auf die vergleichsweise niedrigen Preise durch Sonderrabatte und Finanzierungen zurück zu führen. Besonders ausgeprägt sind die Kaufabsichten in Portugal (24 Prozent), Italien (21 Prozent). In Deutschland möchte jeder fünfte Befragte in einen neuen Pkw investieren.
Schwere Zeiten für den Gebrauchtwagenhandel
Noch nie waren Neuwagen so günstig wie im Vorjahr. Und auch 2010 bleibt der Neuwagenkauf dank großer Sonderrabatte und günstiger Finanzierungsangebote attraktiv. Darunter hat vor allem der Gebrauchtwagenmarkt zu leiden. Haben bisher knapp zwei Drittel der befragten Europäer ein gebrauchtes Auto gekauft (30 Prozent sogar mehrfach), können sich nur 41 Prozent vorstellen, dies auch in Zukunft zu tun. Demgegenüber wird das Angebot an gebrauchten Autos hierzulande in Zukunft eher steigen: 45 Prozent der Deutschen haben bisher ihr Auto verkauft, 68 Prozent wollen dies künftig tun.
VW verteidigt Spitzenposition
Im dritten Jahr in Folge sichert sich die Marke VW die europäische Führungsposition. Wie im Vorjahr rangiert Ford auf Platz zwei, Opel wird von Renault vom dritten Platz gedrängt. Bei der Platzierung der Autohersteller fand in diesem Jahr keine Veränderung statt. Die VW-Gruppe bleibt auf Platz eins, gefolgt von den französischen Herstellern Peugot/Citroën und Renault.
Skepsis bei Autos aus dem Internet
Wenn es um den Autokauf geht, bleiben europäische Verbraucher dem stationären Handel treu. Nur 15 Prozent würden das Auto ihrer Wahl im Internet kaufen. In Deutschland sind dies 17 Prozent. Damit belegen Pkw die letzte Position bei den Kaufpräferenzen für Konsum- und Investitionsgüter im Internet.
Konsum im Wandel - Was kommt nach der Wirtschaftskrise?
Allgemeine Stimmung: Moderate Zuversicht
Die Bilanz aus dem Krisenjahr 2009 könnte vernichtender sein. Mit 4,2 von insgesamt zehn möglichen Punkten bewerteten die Europäer Ende 2009 die Gesamtsituation ihres Landes um nur 0,1 Prozent schlechter als im Vorjahr. Die Zukunftsaussichten legten im Vergleich zum letzten Jahr in allen Ländern sogar leicht zu. Doch spurlos hat Europa die Wirtschaftskrise dennoch nicht überstanden. Die Erfahrungen mit der Rezession schlagen sich in unterschiedlichen Bereichen des Konsum-Alltags nieder.
Ausgabeverhalten: Sparen hoch im Kurs
Das Ausgabeverhalten der Europäer steht weiterhin klar im Zeichen der Krise. Mehr als jeder dritte Befragte will in diesem Jahr seine Ersparnisse erhöhen. Gleichzeitig äußert mehr als jeder zweite Befragte die Absicht, seine Ausgaben in diesem Jahr nicht zu erhöhen. Trotzdem stehen für die Hälfte der Europäer auch 2010 wieder 'Freizeit und Reisen' auf Platz eins der Konsumpräferenzen. Auch Haushaltsgeräte, Möbel und High-Tech-Produkte fürs Wohnzimmer rangieren ganz oben auf der Konsumliste. Diese Erkenntnis überrascht Univ.-Prof. Dr. H. Schröder von der Universität Duisburg-Essen nicht: "Es ist schon häufig zu beobachten gewesen, dass sich die Menschen in Krisensituationen mehr um ihr eigenes unmittelbares Umfeld kümmern. Es geht darum, sich nachhaltig etwas Gutes zu tun, etwas, woran man sich jeden Tag erfreut. Das kann der umgestaltete Garten sein, das neu eingerichtete Wohnzimmer oder der Freizeitsport, den man täglich ausübt."
Umdenken nach der Krise: Der Verbraucher von morgen
Nach der Wirtschaftskrise orientieren sich die europäischen Verbraucher neu. Fast zwei Drittel der Teilnehmer gaben an, dass die wirtschaftliche Talfahrt der letzten Jahre ihr Konsumverhalten nachhaltig verändern wird. In Deutschland hat rund die Hälfte der Befragten vor ihr Kaufverhalten zu ändern, um Kosten zu sparen. Im Vordergrund steht die Rückbesinnung auf Preis (96 Prozent) und Qualität (87 Prozent). Viele Service- und Zusatzleistungen verlieren in diesem Zusammenhang an Bedeutung. Für niedrigere Preise würden 82 Prozent der Befragten Europäer eine einfachere Produktpräsentation in Kauf nehmen. Rund die Hälfte würde auf Kassierer und Verkäufer verzichten und sich mit einer eingeschränkten Markenauswahl arrangieren.
Handel: klassische Konzepte auf dem Prüfstand
Das Discountkonzept erobert weitere Produktmärkte und findet auch bei besser situierten Berufsgruppen Zuspruch. Einzelhandelsketten reagieren mit drastischen Preissenkungen und abgespecktem Leistungsangebot nach dem Vorbild der Discountmärkte. "Die tiefgreifenden Veränderungen im Kaufverhalten sind eine große Herausforderung für den Einzelhandel", so Dr. Anja Welsch, Bereichsleitung Sales Support & Marketing der Dresdner-Cetelem Kreditbank. "Traditionelle Handelskonzepte müssen vor diesem Hintergrund neu überdacht werden."
"Grüner Konsum": Das ökologische Gewissen kauft mit
Aus der Krise wächst offenbar auch ein neues Verantwortungsbewusstsein. Grüner Konsum und fair gehandelte Produkte sind gefragter denn je. Der europäische Konsument kauft verantwortungsvoll und vorausschauend, er achtet auf Umweltschutzkriterien, gesunde Erzeugnisse sowie einen gerechten Lohn. So geben knapp zwei Drittel aller befragten Europäer an, bewusst Recyclingpapier zu verwenden. 40 Prozent betreiben bereits aktiven Umweltschutz im eigenen Heim und mehr als jeder dritte Europäer hat schon öfters ins Bioregal gegriffen.
Geht es jedoch um Komfortverzicht oder größere Investitionen zugunsten der Umwelt, lässt die Begeisterung der Konsumenten nach. Nur jeder dritte europäische Befragte gibt an, schon einmal aus ökologischen Aspekten den Zug genommen zu haben, anstatt mit Auto oder Flugzeug zum Ziel zu gelangen.
Fairtrade-Produkte: Nachholbedarf bei der Vermarktung
Fairer Handel verzeichnet in Europa seit einigen Jahren deutliche Zuwachsraten. Der Befragung zufolge greifen allerdings bislang nur 44 Prozent der Europäer gelegentlich zu Waren aus fairem Handel. Als Hauptgründe gegen den Kauf nennen die Verbraucher zu hohe Preise (69 Prozent) sowie ein unzureichendes Angebot im "Non-Food-Bereich" (64 Prozent). Mehr als jeder dritte Befragte empfindet Fairtrade lediglich als ein weiteres Marketinginstrument.
Im Gegensatz zu Bioprodukten fehlt im Fairtrade-Segment außerdem der Anreiz des persönlichen Vorteils. Der Kauf von fair gehandelten Gütern hilft den kleinbäuerlichen Erzeugern. Bioware hingegen kommt nicht nur der Umwelt zugute, sondern auch der eigenen Gesundheit. So nehmen Verbraucher bei Biowaren höhere Preise in Kauf, während sie sich dies bei Fairtrade-Erzeugnissen nicht gefallen lassen. Der faire Handel wird erst dann weitere Marktanteile gewinnen, wenn der Verbraucher intensiver informiert, die Glaubwürdigkeit gestärkt und die Attraktivität der Produkte gesteigert wird.
Gebraucht-Waren: Inbegriff einer neuen Konsummentalität
Der Gebraucht-Waren-Handel gewinnt stärker an Bedeutung. Secondhand-Produkte befriedigen die neuen Kundenbedürfnisse: Sie versprechen gute Qualität zu kleinen Preisen. Besonders gefragt sind Fahrzeuge: Rund zwei Drittel der befragten Europäer haben schon einmal einen Gebrauchtwagen erworben. Auf Platz zwei der Beliebtheitsskala rangieren mit 60 Prozent Bücher, CDs und Videospiele.
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Ãœber die Studie:
Das Europa Konsumbarometer wird jährlich von der Dresdner-Cetelem Kreditbank herausgegeben. Alle Untersuchungen und Prognosen wurden im Dezember 2009 in Zusammenarbeit mit dem internationalen Marktforschungsunternehmen BIPE auf Basis einer im September 2009 durchgeführten Internet-Umfrage realisiert. Befragt wurden über 7.900 Europäer in Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen, Portugal, Slowakei, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn und Russland. Die Studie beschäftigt sich traditionell mit dem Verbraucherverhalten in Europa sowie den Entwicklungen und Trends in verschiedenen Konsumgüterbranchen. Im Mittelpunkt der zehnten Ausgabe stehen die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf das Konsumentenverhalten. Das Europa Konsumbarometer 2010 kann über www.markt-studie.de erworben werden.
Ãœber die Dresdner-Cetelem Kreditbank GmbH:
Die Dresdner-Cetelem Kreditbank GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen der BNP Paribas Personal Finance S.A. und der Commerzbank AG. Im Unternehmensfokus der Dresdner-Cetelem Kreditbank steht die klassische Absatzfinanzierung im stationären Handel und im E-Commerce. Das Produktportfolio umfasst Konsumentenkredite und Kartenprodukte. Partner und Kunden sind Handelsunternehmen jeder Größe, Banken, Versicherungen und weitere Unternehmen der Finanzdienstleistungsbranche. Die Dresdner-Cetelem Kreditbank vereint die langjährige Erfahrung und Tradition ihrer beiden Anteilseigner mit dem eigenen Anspruch an Innovationskraft und Flexibilität.
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