PresseKat - Wieder ein Pannen-Jahr: Datenschutz-Vorfälle 2009 verdreifacht

Wieder ein Pannen-Jahr: Datenschutz-Vorfälle 2009 verdreifacht

ID: 157076

München, 28. Januar 2010 - Für den Datenschutz war auch 2009 kein gutes Jahr. projekt-datenschutz.de musste mehr als dreimal so viele gravierende Vorfälle wie im Vorjahr verzeichnen. Insbesondere im Oktober und November kam es zu einem besonders starken Anstieg der Fälle.

(firmenpresse) - Das Projekt Datenschutz (http://www.projekt-datenschutz.de), das Datenpannen, Lecks, Missbrauchsfälle oder Eingriffe in die informationelle Selbstbestimmung protokolliert, hatte auch im Jahr 2009 zahlreiche Vorfälle zu erfassen. Immer wieder wurden sensible beziehungsweise private Daten von Bürgern oder Kunden ungesichert ins Internet gestellt, soziale Netzwerke ließen Zugriffe auf vertrauliche Mitgliederdaten zu, Finanzdienstleister gaben Tausende von Kundeninformationen unberechtigterweise weiter und Telekomprovider und Webshops schickten private Daten an fremde Personen.

Wiederholt waren auch Ämter und Behörden an den Datenpannen beteiligt, so etwa Stadtverwaltungen, Gemeindeämter, Amtsgerichte und die Bundesagentur für Arbeit. Etliche Unternehmen und Organisationen fielen sogar mehrfach auf, so AWD, Kabel Deutschland, die Deutsche Bank, Libri, Kik, die Deutsche Telekom oder die Postbank. Eine Übersicht über die einzelnen Fälle ist bei projekt-datenschutz.de verfügbar.

Gegenüber dem Jahr 2008 ist eine überaus starke Zunahme zu konstatieren: Die Gesamtzahl der bekannt gewordenen Vorfälle lag 2009 um rund 350 Prozent über der des Vorjahrs. Der Anstieg über zwei Jahre ist überaus deutlich - für fast jeden Monat wurden erheblich mehr Vorfälle verzeichnet als im Vorjahr.

Vor allem nach dem Sommer kam es zu einer deutlichen Zunahme der Vorfälle. In den letzten vier Monaten des Jahres wurden mit 54 Fällen rund zwei Drittel aller Vorfälle von 2009 verzeichnet. Erst im Dezember entspannte sich die Datenschutzlage wieder ein wenig. Die starke Zunahme in der zweiten Jahreshälfte geht übrigens nicht auf die nach den Änderungen des BDSG (Bundesdatenschutzgesetzes) seit September 2009 bestehende Meldepflicht zurück: Die einzelnen Fälle wurden nicht von den verursachenden Unternehmen und Organisationen, sondern meist von den Betroffenen oder von den Medien aufgedeckt.

Auf Grund der negativen Entwicklung muss damit gerechnet werden, dass auch 2010 die Anzahl von Pannen und Missbrauchsfällen nicht zurückgeht, sondern eher steigen wird. Dafür spricht insbesondere, dass es bei den für die Pannen Verantwortlichen nach wie vor an Einsicht mangelt. Ein offener, transparenter Umgang mit Datenmissbrauch und -pannen ist nicht erkennbar. Stattdessen werden die Vorfälle so lange wie möglich vertuscht oder heruntergespielt. Für zahlreiche Unternehmen und öffentliche Stellen scheint Datenschutz erst relevant zu werden, wenn ein Fall publik wird.





Auch die deutschen und EU-Gesetzgeber spielten im Jahr 2009 in Sachen Datenschutz alles andere als eine Vorreiterrolle, so beispielsweise beim Thema Vorratsdatenspeicherung, bei der Weitergabe der Swift-Daten an US-Behörden oder bei der Arbeitnehmererfassung Elena. Experten stellen in einigen Fällen erhebliche datenschutzrechtliche Mängel fest, die bei einer Überprüfung durch Verfassungsinstanzen kaum Bestand haben dürften.

"Das Jahr 2009 war für den Datenschutz kein gutes Jahr", meint Alain Blaes, Geschäftsführer von PR-COM und Initiator von projekt-datenschutz.de. "Der Datenschutzalltag in Deutschland stellt eine traurige Kombination von halbherzigen oder fragwürdigen Gesetzen, unzureichender Kontrolle, privater Sorglosigkeit und dreister Unbekümmertheit dar. Besorgnis erregend ist vor allem, dass sich die Öffentlichkeit an diesen Zustand allmählich zu gewöhnen scheint. Das lässt für 2010 nichts Gutes hoffen."

"Die von projekt-datenschutz.de aufgezeigte Entwicklung lässt sich nur umkehren, wenn Wirtschaftsunternehmen und Behörden für ihren Bereich ein funktionierendes Datenschutzmanagement aufbauen", sagt Dr. Thilo Weichert, Datenschutzbeauftragter des Landes Schleswig-Holstein. "Das heißt, sie müssen einen Datenschutzbeauftragten bestellen, die datenschutzrelevanten Prozesse dokumentieren und prüfen und nachhaltige Verfahren zur Sicherung der Compliance einrichten. Wer dabei zu spät kommt, den bestrafen die kritische Öffentlichkeit und letztlich die Verbraucherinnen und Verbraucher."

Das Projekt Datenschutz sorgt für Übersicht bei Fällen von Datenpannen, Datenmissbrauch, Datenlecks, Identitätsdiebstahl oder Bespitzelung. Es wurde von PR-COM, Agentur für strategische Unternehmenskommunikation und PR in München, ins Leben gerufen und sammelt die entsprechenden Vorfälle, die aus Unternehmen, Behörden und Organisationen bekannt werden. PR-COM will mit diesem Projekt alle Beteiligten sensibilisieren, mit Daten sorgfältig und verantwortungsvoll umzugehen.


Diese Presseinformation und eine Grafik sind unter www.pr-com.de abrufbar.

Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:

PR-COM in München ist eine der führenden deutschen Agenturen für strategische Unternehmenskommunikation und PR in der IT- und Telekommunikationsbranche. Die 26 festen Mitarbeiter betreuen ihre Kunden in spezialisierten Teams: Die eigene Redaktion bringt profunde Fachexpertise ein, die Account Manager konzentrieren sich auf die strategische und operative PR. In allen Aspekten der Kommunikation agiert PR-COM kompromisslos qualitäts- und erfolgsorientiert. Zu den über 20 Beratungskunden der Agentur gehören unter anderem Dell, NVIDIA, Red Hat, Toshiba und Cisco WebEx.



PresseKontakt / Agentur:

PR-COM GmbH
Susanne Koerber
Nußbaumstr. 12
80336 München
Tel. 089-59 997-758
Fax 089-59 997-999
susanne.koerber(at)pr-com.de
www.pr-com.de



drucken  als PDF  an Freund senden  COM Software GmbH mit dem neuen  CFM-COM FacilityManager auf der B2D in München
	360° Produktfotografie ab sofort in Full HD, mit Vollbild-Funktion und One-Click-Integration
Bereitgestellt von Benutzer: PR-COM
Datum: 28.01.2010 - 16:08 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 157076
Anzahl Zeichen: 4957

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Susanne Koerber
Stadt:

München


Telefon: +49-89-59997-758

Kategorie:

New Media & Software


Meldungsart: Unternehmensinformation
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 28.01.2010

Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Wieder ein Pannen-Jahr: Datenschutz-Vorfälle 2009 verdreifacht"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

PR-COM GmbH (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

PR-COM erweitert Redaktionsteam ...

Guillermo Luz-y-Graf, 45, blickt auf eine langjährige redaktionelle Erfahrung in der B2B-IT-PR zurück und hat seit 2000 vor allem in den Bereichen Hardware, Security, Storage, Networking und E-Commerce gearbeitet. Nach mehreren Stationen bei auf IT ...

transtec kommt zu PR-COM ...

Der IT-Dienstleistungsmarkt ist alles andere als übersichtlich, die Tübinger transtec AG allerdings ist darin hervorragend positioniert: sie ist sowohl Systemhaus, Spezialist für Hochleistungs-Computing (HPC) als auch Hersteller. Die Kombination a ...

Die zehn beliebtesten Fehler in Unternehmens-Blogs ...

Blogs sind der Kern der Social-Media-Aktivitäten von Unternehmen. Hier kann ein Unternehmen seine Sicht der Dinge ohne jegliche Restriktionen darstellen und den Dialog mit Kunden und Interessenten suchen. Deutsche Unternehmen tun sich jedoch nach wi ...

Alle Meldungen von PR-COM GmbH