PresseKat - Martin Habersaat: Die unendliche Geschichte des Hauses der Landesgeschichte

Martin Habersaat: Die unendliche Geschichte des Hauses der Landesgeschichte

ID: 1532101

(ots) - Bereits am 12. Dezember 1913 beschloss der Stormarner
Kreistag, ein Kreismuseum in Bad Oldesloe zu errichten. Umgesetzt
wurde der Beschluss nie.

In den 1990er-Jahren wurde das Vorhaben erneut diskutiert.
Allerdings konnte sich die CDU zu einer Befürwortung nur durchringen,
wenn ein solches Museum den Kreis kein Geld koste.

Dem Haus der Landesgeschichte ging es ähnlich, seine Geschichte
tendiert auch dazu, eine unendliche zu werden: "Die Landesregierung
wird aufgefordert, bis Ende 2001 im Landtag ein Konzept zur
Errichtung eines "Hauses der Geschichte" unter besonderer
Berücksichtigung der neueren und Zeitgeschichte vorzulegen und
darzustellen, wie die Einbindung in die schleswig-holsteinische
Museumslandschaft gestaltet werden kann. Ebenfalls sollen Aussagen
getroffen werden über Trägerschaft, Kooperationsmöglichkeiten,
Mitwirkung des Landesmuseumsamtes und des Museumsverbandes und
Zeitplan."

Diesen Antrag hat der Schleswig-Holsteinische Landtag am 22.
Februar 2001 einstimmig angenommen.

Und wo sind wir nach sechzehneinhalb Jahren? Bei einem Büchlein
mit rund einhundertachtzig Seiten, von denen der Landtag vielleicht
noch einige Archivstücke übrig hat, immerhin mit Konzepten der
Bewerberstädte Schleswig, Kiel, Büdelsdorf und Rendsburg.

Der landesweite Kulturdialog, den Ministerin Anke Spoorendonk
initiierte, war da schon zurückhaltender. In den "Kulturperspektiven
für Schleswig-Holstein" ist noch die Rede davon, "die
Vermittlungsarbeit der eigenen Geschichte mit Hilfe historischer Orte
(zu) verstärken. Besonders Augenmerk richtet (die Landesregierung)
dabei auf die Stätten, die das Gedenken an die Opfer des
nationalsozialistischen Terrors wachhalten. Außerdem stellt sie sich
der besonderen Verpflichtung, die NS-Geschichte des Landes
aufzuarbeiten, und wird dazu Vermittlungsarbeit an authentischen




Orten ermöglichen."

Das große zeitgeschichtliche Projekt eines authentischen Lernorts
ist in den letzten Jahren die Neulandhalle in Dithmarschen gewesen,
für deren Erhalt sich eine Lösung abzeichnet. Die Neulandhalle ist in
ihrer Struktur und in ihrer Lageallerdings als landesweites Haus der
Geschichte eher ungeeignet.

Ein anderes großes Museumsprojekt, das in den letzten Jahren
erweitert worden ist, ist das Freiluftmuseum Molfsee. Wir sollten
nicht ausschließen, dass die in diesem Zusammenhang geschaffenen
räumlichen Kapazitäten für eine Erweiterung dieses volkskundlichen
Museums zu einem Haus der Landesgeschichte genützt werden können.

Wir haben in unserem Wahlprogramm bemängelt, dass die Aufarbeitung
und Darstellung der Landesgeschichte bei weitem noch nicht
abgeschlossen ist und dass wir sie fortsetzen wollen. Wir haben
"Landesausstellungen an unterschiedlichen Orten in
Schleswig-Holstein" in die Diskussion gebracht.

Die Koalition will ein Konzept für ein "Haus der
Schleswig-Holsteinischen Landesgeschichte" in einem bestehenden
Museum vorbereiten.

Wenn es hier um einen Prüfauftrag für die Realisierung eines
"Hauses der Geschichte" in den nächsten Jahren geht, verstehe ich das
Wort "prüfen" als ergebnisoffen. Auch wenn die Küstenkoalition ihren
Nachfolgern nicht nur die Finanzministerin, sondern auch einen
konsolidierten Haushalt hinterlassen hat, ahne ich, dass die CDU in
Schleswig-Holstein nicht viel anders an das Thema herangehen wird als
die CDU in Stormarn.

Wenn die Prüfung aber ergibt, dass ein Haus der Geschichte mit
einem vertretbaren finanziellen Aufwand realisiert werden kann, das
den Standards an eine solche Einrichtung entspricht, und wenn die
Koalition an einer Mehrheit dafür mitwirkte, wären wir darüber sehr
glücklich.

Wir werden dem Antrag des SSW deshalb zustimmen.

Das ist beim Koalitionsantrag so leider nicht möglich. Obwohl es
bestimmt gelänge, im Ausschuss eine gemeinsame Fassung zu erarbeiten,
weshalb wir auch einer Überweisung nicht abgeneigt wären.



Pressekontakt:
Pressesprecher: Heimo Zwischenberger (h.zwischenberger(at)spd.ltsh.de)

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Datum: 20.09.2017 - 16:00 Uhr
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