PresseKat - GOTS-zertifizierte Bio-Baumwolle enthält genmanipulierte Organismen (GVO)

GOTS-zertifizierte Bio-Baumwolle enthält genmanipulierte Organismen (GVO)

ID: 1521046

(ots) - Die GOTS-Richtlinien verbieten das, aber der
GOTS geht den Vorwürfen nicht nach sondern zweifelt am Testverfahren.

Nicht nur wir warnen schon lange: In Indien wird es irgendwann
weder GVO-freie Baumwolle noch sauberes Saatgut geben, denn
manipulierte Gene gelangen über Pollenflug auch in nicht-manipulierte
Pflanzen derselben Art und damit in deren Saatgut. Vor allem Indien,
wo 2002 erstmals GVO-Baumwolle angebaut wurde und wo der Anteil
inzwischen bei weit über 90 Prozent liegt, hat nun ein großes
Problem. Jetzt wurden GVO-Verunreinigungen in GOTS-zertifiziertem
Baumwollgarn aus Indien gefunden.

Der Verdacht, dass zertifizierte Bio-Baumwolle GVO enthält, wurde
schon im April 2009 von der staatlichen indischen Export-Organisation
Apeda geäußert. Deren Direktor, Sanjay Dave, sprach seinerzeit von
Betrugsfällen "gigantischen Ausmaßes". Dutzende Dörfer hätten
zusammen mit westlichen Zertifizierungsfirmen große Mengen
gentechnisch veränderter Baumwolle in den Handel gebracht, hieß es in
einem Artikel der Financial Times Deutschland. Damals ging man davon
aus, dass die Bio-Textilbranche sich nicht den Ast absägen würde, auf
dem sie sitzt und sie deshalb fortan die Produktionsabläufe stärker
selber überwachen würde. Doch daraus wurde leider nichts.

Jetzt hat das Schweizer Magazin Saldo (vergleichbar dem deutschen
Ökotest-Magazin) in Indien recherchiert und GOTS-zertifiziertes
Bio-Garn testen lassen. Ergebnis: Das deutsche Labor hat hohe
GVO-Verunreinigungen nachgewiesen. Damit konfrontiert, wehrt sich
eine GOTS-Sprecherin "man könne GVO nur in der Rohbaumwolle, nicht
aber im Garn nachweisen". Sofern man lediglich billige
Schnellverfahren anwendet, ist diese Aussage richtig. Will man es
wirklich wissen und gibt für belastbare Tests mehr Geld aus, so ist
diese Aussage falsch.





Die Positionen sind eindeutig

Die EU sagt: "Erzeugnisse, die aus oder durch GVO erzeugt wurden,
sind mit ... der Auffassung der Verbraucher von ökologischen/
biologischen Erzeugnissen unvereinbar". Ein Betrug mit Bio-Siegeln
ist deshalb bewusste Verbraucher-Täuschung.

Das Magazin Saldo berichtet das, was seit langem befürchtet wird:
Reines Bio-Saatgut sei in Indien kaum mehr zu haben, und selbst als
GVO-frei deklariertes Saatgut sei oft kontaminiert.

Indische Händler und Produzenten sind nicht aus Not korrupt.
Mangelndes Unrechtsbewusstsein und Gewinnsucht spielen eine große
Rolle. Wir haben es selbst erfahren: Weil Bio-Baumwolle bis zu 15
Prozent teurer ist, kaufen indische Händler lieber konventionelle und
besorgen das Bio-Zertifikat dafür später.

Der GOTS erlaubt keinerlei GVO-Verunreinigung, nämlich 0,0 Prozent
im Endprodukt. Während er die Einhaltung aller anderen Bio-Kriterien
streng kontrolliert, schreibt er keine GVO-Tests vor. Warum? Wie
gesagt: Gute und belastbare Testverfahren sind aufwendig und teuer,
sie deshalb nicht durchzuführen ist fahrlässig!

Wir lassen Saatgut und Baumwolle durch das Speziallabor Impetus
Bioscience in Bremerhaven auf GVO-Rückstände testen, weil wir für uns
und unsere Kunden Sicherheit wollen. Wir tun das, obwohl die Flächen
unseres kirgisischen Baumwoll-Projektes weit genug von GVO-Flächen
entfernt sind und Uganda, unser zweites Projekt-Land, sich komplett
gegen Gentechnik entschieden hat.

Wir verlangen, dass der GOTS den jetzt im Raum stehenden Vorwürfen
umgehend gewissenhaft nachgeht. Der Ruf der gesamten
Bio-Textilbranche steht auf dem Spiel. Cotonea setzt sich seit jeher
ganz grundsätzlich für eine gentechnik-freie Landwirtschaft ein, aus
Gründen, die weit über das Problem der GVO-Rückstände hinausgehen.

Wir wollen, dass Saatgut frei verfügbar ist und bleibt. Die Bauern
müssen es aus der Ernte des Vorjahres kostenlos zurückhalten und
wieder aussäen können, ohne dafür Lizenzgebühren zahlen zu müssen!

Wir fordern einen Stopp der Glyphosat-Zulassung. GVO-Baumwolle
enthält ein bakterielles Gen, das sie ein Enzym produzieren lässt,
wodurch sie immun wird gegen das Herbizid Glyphosat. So kann dieses
Unkrautvernichtungsmittel - großflächig eingesetzt - alle anderen
Pflanzen, die außer der Baumwolle auf einem Acker wachsen,
vernichten. Neben der konventionellen industriellen Landwirtschaft
tragen auch gentechnisch veränderte Pflanzen zum weltweiten
Artensterben bei.

Und wir fordern ein Ende der Fast-Fashion-Unkultur, denn sie hat
zu einem derart hohen Ressourcenverbrauch geführt, dass immer
schädlichere Produktionsmethoden eingesetzt werden - und zwar über
die gesamte Herstellungskette - um diesen Konsumwahn aufrecht
erhalten zu können.



Pressekontakt:
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Hannelore Ohle
0711 75881374
hannelore.ohle(at)indivisio-pr.de

Unternehmenskontakt:
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