PresseKat - "Maischberger" am Mittwoch, 21. Juni 2017, um 23:45 Uhr

"Maischberger"
am Mittwoch, 21. Juni 2017, um 23:45 Uhr

ID: 1502026

(ots) - Das Thema:

"Israelhetze und Judenhass: Gibt es einen neuen Antisemitismus?"
Die umstrittene ARD-Dokumentation "Auserwählt und ausgegrenzt - Der
Hass auf Juden in Europa" hat viele Fragen aufgeworfen: Macht sich
ein neuer Antisemitismus in Deutschland und Europa breit? Ein
Antisemitismus, der sich vor allem aus dem israelisch-arabischen
Konflikt im Nahen Osten nährt? Sind es wirklich vor allem muslimische
Migranten, die ihre Abneigung gegenüber Juden bei uns offen zum
Ausdruck bringen und damit ein antisemitisches Klima in der ganzen
Gesellschaft befördern?

Die Gäste:

Michael Wolffsohn (Historiker) Norbert Blüm (CDU-Politiker) Ahmad
Mansour (Psychologe) Gemma Pörzgen (Journalistin) Rolf Verleger
(ehem. Mitglied "Zentralrat der Juden in Deutschland") Jörg
Schönenborn (WDR-Fernsehdirektor)

Michael Wolffsohn

"Es gibt neue Formen des Antisemitismus, von alten und neuen
Rechten, Teilen der Linken und ganz entscheidend aus Teilen der
muslimischen Welt", sagt der Geschichtsprofessor, der die
Dokumentation als herausragend lobt. Deutschland und Europa seien
durch die Bevölkerung eng mit dem Nahen Osten verflochten und so zum
westlichen Nebenkriegsschauplatz geworden. "Die Juden werden seit den
sechziger Jahren von Extremisten und Islamisten als fünfte Kolonne
Israels gesehen und sind daher im fundamentalistischen Fadenkreuz."

Norbert Blüm

Der frühere CDU-Bundesminister, der sich lange für die
Palästinenser in besetzten Gebieten engagierte, sah sich vor einigen
Jahren mit dem Vorwurf des Antisemitismus konfrontiert, weil er
militärische Vergeltungsaktionen Israels scharf kritisierte. Dieser
Vorwurf werde "auch als Knüppel benutzt, um jeden Hinweis auf die
Missachtung der Menschenrechte totzumachen", erwiderte Norbert Blüm,
der bis heute betont: "Ich verteidige immer das Existenzrecht




Israels, aber dann muss man auch das Existenzrecht der dort lebenden
Araber akzeptieren."

Ahmed Mansour

Der Berliner Extremismusexperte und Berater der Filmautoren
beobachtet unter jungen Muslimen in Deutschland einen wachsenden
Antisemitismus. Er gehöre "in muslimischen Familien zur Erziehung".
Ahmed Mansour, der als Palästinenser in Israel aufwuchs, kennt diese
Einstellung aus seiner eigenen Vergangenheit: "Als Jugendlicher habe
ich den Juden den Tod gewünscht und sie mit Schweinen verglichen."
Erst die Begegnung mit jungen Israelis und Juden während seines
Studiums in Tel Aviv habe seine Sicht grundlegend verändert.

Gemma Pörzgen

"Der Film hat einfach eine sehr klare propagandistische Linie und
zeigt aus meiner Sicht eben diese ganze Thematik sehr einseitig",
sagt die Nahostexpertin. Viele Probleme würden in einem sehr
aufgeregten Stil verrührt. "Ich bedaure, dass dadurch der Zuschauer
weniger über die eigentlichen Probleme sowohl in der Region wie auch
über den Antisemitismus in Europa erfährt", sagt die langjährige
Auslandskorrespondentin.

Rolf Verleger

Der frühere Psychologieprofessor zeigt sich über den
Antisemitismus in Deutschland nicht verwundert: "Wenn Politiker und
Medien Israels Politik für richtig halten und Repräsentanten des
Judentums jede Kritik an Israel zur Kritik an Juden erklären, fordert
man antisemitische Parolen geradezu heraus." Für Rolf Verleger sieht
die Logik der Argumentation in dem Film so aus: "Es gibt keinen
Grund, Israel zu kritisieren, denn die Palästinenser haben Unrecht,
daher ist jede Kritik an Israel unsachlich." Das aber, so das
ehemalige Mitglied im "Zentralrat der Juden in Deutschland", sei
falsch.

Jörg Schönenborn

WDR und Arte sahen sich wegen der Ablehnung der Dokumentation
"Auserwählt und ausgegrenzt - Der Hass auf Juden in Europa" scharfer,
auch polemischer Kritik ausgesetzt. Von Zensur, aber auch von
"antizionistischen Ressentiments" war die Rede. Jörg Schönenborn
stellt sich bei "Maischberger" dieser Kritik.

"Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD,
hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit mit der Vincent TV GmbH.

"Maischberger" im Internet unter www.DasErste.de/maischberger
Redaktion: Elke Maar (WDR)



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Tel: 089/5900 23876, E-Mail: agnes.toellner(at)DasErste.de
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Datum: 21.06.2017 - 10:29 Uhr
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