PresseKat - Pfleger wie Ärzte unterschätzen Nebenwirkungen von Schlafmitteln

Pfleger wie Ärzte unterschätzen Nebenwirkungen von Schlafmitteln

ID: 1390662

Benzodiazepine und benzodiazepinähnliche Substanzen erhöhen das Verletzungsrisiko und machen abhängig. Daher sind Medikamente wie Rohypnol, Zopiclon oder Valium rezeptfrei nicht erhältlich, sondern von einem Arzt zu verordnen. Sie kommen zum Einsatz, wenn Patienten unter Schlafstörungen leiden, die mit leichteren Mitteln nicht behebbar sind. Forscher mutmaßen schon lange, dass derartige Präparate in deutschen Kliniken zu oft verschrieben werden. Eine Wissenschaftlerin der Uniklinik Göttingen hat Ärzte und Pfleger befragt, um diesem Sachverhalt auf den Grund zu gehen.

(firmenpresse) - Rund 50 % der Ärzte sind der Meinung, dass Valium mehr Nachteile als Vorteile bringt. Das ist das Ergebnis einer Befragung, die 2016 von Mitarbeitern der Universität Göttingen durchgeführt wurde. Vivien Weiß, wissenschaftliche Mitarbeiterin im allgemeinmedizinischen Institut der Universitätsklinik, führte in einem Fachkrankenhaus für Geriatrie ausführliche Interviews durch, um herauszufinden, wie Vertreter der verschiedenen Heilberufe die Nützlichkeit von Schlafmittel beurteilen. Bei Schlafstörungen bekommen Krankenhauspatienten oft Arzneien, die zu den kontrovers diskutierten Wirkstoffklassen der Benzodiazepine und der Z-Medikamente zählen. Gemäß der Ergebnisse dieser Nachforschungen sind Altenpfleger unkritischer als Ärzte, nur jeder dritte beurteilte den Einsatz der Pharmazeutika als problematisch.

Benzodiazepinabkömmlinge wie Diazepam - dem Laien wohlbekannt unter dem Handelsnamen Valium - erhöhen das Risiko, durch Missgeschicke und Unfälle körperliche Schäden zu erleiden. Gleichgewichtsinn und Koordinationsfähigkeit sind ebenso in Mitleidenschaft gezogen wie einige kognitive Funktionen. Langzeitanwendung führt zu Toleranzentwicklung und Suchtverhalten. Für Senioren mit Komorbiditäten wie degenerativen Gehirnerkrankungen, pathologischen Atmungsformen oder früheren Suchtkrankheiten sind Benzodiazepine nicht geeignet. Aus ebendiesem Grunde sind sie von der weltweit anerkannten Beers-Liste erfasst, einer Auflistung von Wirkstoffen, die für Menschen über 65 nur mit Vorbehalten verwendungsfähig sind. Das Verzeichnis beinhaltet darüber hinaus die Z-Medikamente Zolpidem, Zaleplon und Zopiclon. Diesen sagte man anfänglich ein geringeres Risikopotenzial nach, doch heute bewertet sie die Mehrzahl der Fachleute als ebenso gefährlich.

57 % der Krankenpfleger - eine deutliche Mehrheit - vermuteten, dass zur Behandlung von Schlafproblemen hauptsächlich oder bei sämtlichen Patienten Arzneimittel der Benzodiazepinreihe geeignet sind. Bei den Z-Medikamenten sind es 66 %. Hinwiederum schätzen nur 29 % der Ärzteschaft, dass Benzodiazepinderivate und Z-Präparate als Standardtherapeutika einsetzbar sind. Rund die Hälfte vertrat den Standpunkt, dass Valium & Co. eher Nachteile als Vorteile bringen. Diese Einschätzung teilt von den Pflegern nur jeder dritte. Berufsgruppenübergreifend wird das Risiko-/Nutzen-Verhältnis der Z-Drugs für günstiger befunden. Dabei erklärten ca. 71 % der Ärzte und 82 % des Pflegepersonals, dass die erwünschten Wirkungen ausgeprägter seien als die negativen Effekte. Unabhängig von der Qualifikationsstufe ist erkennbar, dass Mitarbeiter, die erst fünf Jahre oder kürzer in ihrem Beruf arbeiten, im Hinblick auf die Nützlichkeit von Schlafmedikamenten zuversichtlicher sind als erfahrenere Kollegen.





Aussagen über die Häufigkeit von Schlafmittelverordnungen sind der Untersuchung nicht zu entnehmen. Benzodiazepine wie Z-Medikamente sind verschreibungspflichtig. Die Verabreichung der Präparate an die Krankenhauspatienten erfolgt normalerweise durch Pflegekräfte, doch es ist ihnen untersagt, sie nach eigenem Ermessen abzugeben. Für die Patienten sind sie ungeachtet dessen die ersten Vertrauenspersonen. Vivien Weiß geht davon aus, dass die Meinung der Pfleger das Verschreibungsverhalten der Stationsärzte beeinflusst. Aus ihrer Sicht besteht auf beiden Seiten - im Besonderen bei Mitarbeitern mit geringer Berufserfahrung - noch Weiterbildungsbedarf. In zukünftigen Untersuchungen möchte sie durch Einsicht in Krankenakten die Häufigkeit der Schlafmittelverschreibungen ermitteln. Interessante Aufschlüsse sind unter anderem im Hinblick darauf zu erwarten, ob Ärzte nach der Entlassung eine Fortsetzung der Schlafmitteltherapie empfehlen. Die Wissenschaftlerin hegt Bedenken, dass dies in einige Fällen den Startschuss für eine langjährige Suchtkarriere darstellen könne.

Quelle: https://valiumbestellenblog.wordpress.com/2016/08/19/risiken-von-valium-und-co/

Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:

Die PR-Agentur Malak Kurucz KG mit Büros in Blumberg und München unterstützt ihre Klienten seit der Gründung im Jahre 2003 mit treffsicherer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Das Unternehmen hilft dabei, die optimalen Kommunikationswege zu finden und so das gewünschte Renommee zu schaffen. In Fortbildungslehrgängen, Schulungen und Coachings entstehen in Zusammenarbeit mit den Kunden Pläne und Leitbilder für eine glaubwürdige, nachhaltige und maßgeschneiderte Außendarstellung. Je nach Zielvorstellung kommen im Rahmen umfassender Strategien die unterschiedlichsten Public-Relations-Instrumente zum Einsatz. Die Gesellschaft beschäftigt 10 Vollzeitmitarbeiter und mehrere Freelancer.



Leseranfragen:

Malak Kurucz KG
Malak Kurucz
Hauptstraße 7
78176 Blumberg

Telefon: 07702 124984
E-Mail: malakkurucz(at)ok.de
https://valiumbestellenblog.wordpress.com/



PresseKontakt / Agentur:

Malak Kurucz KG
Malak Kurucz
Hauptstraße 7
78176 Blumberg

Telefon: 07702 124984
E-Mail: malakkurucz(at)ok.de
https://valiumbestellenblog.wordpress.com/



drucken  als PDF  an Freund senden  Continentale Krankenversicherung: Continentale zahlt 70,5 Millionen Euro an Krankenversicherte Alpbach Update: Jean-Claude Juncker eröffnet Europäisches Forum Alpbach 2016
Bereitgestellt von Benutzer: malakkurucz
Datum: 07.08.2017 - 14:37 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1390662
Anzahl Zeichen: 4550

Kontakt-Informationen:

Kategorie:

Gesundheitswesen - Medizin


Meldungsart: Unternehmensinformation
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 07.08.2017

Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Pfleger wie Ärzte unterschätzen Nebenwirkungen von Schlafmitteln"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Malak Kurucz KG (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Malak Kurucz KG