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Kölner Stadt-Anzeiger: Kardinal Müller: Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zur Kommunion unmöglich / Präfekt der Glaubenskongregation hält Reform der katholischen Praxis für ausgeschlossen

ID: 1326622

(ots) - Der Präfekt der römischen Kongregation für die
Glaubenslehre, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, schließt eine
Zulassung wiederverheirateter geschiedener Katholiken zur Kommunion
aus. "Eine zweite Ehe oder ein zweiter Ehepartner, solange der
rechtmäßige Ehepartner noch lebt, ist nach katholischer Auslegung der
Worte Jesu nicht möglich", sagte Müller dem "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Montag-Ausgabe) und verwies damit auf die Aussagen des Neuen
Testaments über die Unauflöslichkeit der Ehe. Müller zeigte
Verständnis für die Sorge von Papst Franziskus, dass "Menschen in
unklaren Eheverhältnissen" von der Kirche "wegdriften". Er empfahl
den Betroffenen aber "andere - theologisch wertvolle und legitime
Formen der Teilhabe am kirchlichen Leben". Gemeinschaft mit Gott und
der Kirche bestehe "nicht nur durch den mündlichen Empfang der
heiligen Kommunion".

Auf der Familiensynode im Vatikan hatte die deutsche Sprachgruppe
mit Müllers Beteiligung noch im vorigen Oktober diese Möglichkeit für
wiederverheiratete Geschiedene als eine Gewissensentscheidung für
denkbar erklärt. Dies gelte aber, so Müller jetzt, nur dann, "wenn
die Eheleute wie Bruder und Schwester zusammenleben" - also in
sexueller Enthaltsamkeit. Mit der Gnade Gottes sei dies möglich, so
der Kardinal auf den Einwand der Lebensfremdheit einer solchen
Auflage.

Müller betonte sein gutes Verhältnis zum Papst. Sein angeblicher
Widerstand gegen Franziskus sei "dummes Gerede" und ein "Märchen".
Anders als er selbst, so Müller weiter, sei der Papst "kein
Berufstheologe", sondern in erster Linie Seelsorger. Das in die
Ausübung des Papstamtes einzubringen, sei indes völlig legitim.
Franziskus' Reformprogramm sei nichts revolutionär Neues, sondern
bewege sich auf der Linie seiner Vorgänger. "Das Besondere ist sein
Charisma, mit dem er es versteht, Blockaden und verhärtete Positionen




aufzubrechen." Müller nannte das "einfach genial". Er bejahte ein
Verständnis seiner eigenen Rolle als theologisches Korrektiv für den
charismatischen Ãœberschwang des Papstes.



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Datum: 28.02.2016 - 19:03 Uhr
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