(ots) -
Unnötige Operationen, Behandlungsfehler, rote Zahlen -
Deutschlands Kliniken stehen in der Kritik. Am Dienstag, 1. März
2016, 20.15 Uhr, geht "ZDFzeit" deshalb der Frage nach: "Wie gut sind
unsere Krankenhäuser?".
Deren finanzielle Ausstattung ist üppig: 87 Milliarden Euro
fließen jährlich in die Klinikkassen. Trotzdem lässt die
Behandlungsqualität zu wünschen übrig. Durch Fehler kommt es pro Jahr
zu geschätzt 19 000 Todesopfern.
Experten machen dafür den enormen wirtschaftlichen Druck
verantwortlich: Die Kliniken sollen effizienter arbeiten und kämpfen
deshalb um lukrative Eingriffe und ertragreiche Bettenauslastung -
die durchschnittliche Liegedauer hat sich in den vergangenen 20
Jahren nahezu halbiert. Im gleichen Zeitraum wurden zusätzlich rund
50 000 Pflegestellen abgebaut. Eine Krankenschwester in Deutschland
versorgt seitdem im Schnitt 10,3 Patienten, in Norwegen sind es
dagegen nur 3,8 Patienten pro Krankenschwester. Das Nachsehen haben
vor allem die Patienten: Personalknappheit führt nicht nur zu
Behandlungsfehlern, auch notwendige Hygienemaßnahmen sind nicht
umsetzbar. Lebensgefährliche Infektionen mit resistenten Keimen
können schnell die Folge sein.
Die Gesamtzahl aller Krankenhausbehandlungen mit sogenannten
"unerwünschten Ereignissen" ist erschreckend hoch. Der aktuelle
Krankenhausreport geht von bis zu zehn Prozent aller Fälle aus. Bei
18 Millionen stationären Behandlungen wären das also 1,8 Millionen
Negativ-Vorkommnisse.
Warum kriegen deutsche Kliniken dieses Problem nicht in den Griff?
Sind Patienten nur noch Fallzahlen, die Geld bringen? Die
"ZDFzeit"-Dokumentation von Utta Seidenspinner geht diesen Fragen
nach. Dazu wird ein Patient zur Beratung in verschiedene Kliniken
geschickt: Werden ihm vorschnell Operationen empfohlen? Zudem wird
eine Mitarbeiterin in die Putzkolonne eines Krankenhauses
eingeschleust: Sie entdeckt, wie leichtfertig man dort mit dem Thema
Desinfektion umgeht. Die Dokumentation zeigt zudem anhand eines
Frühchens, wie dringend die Spezialisierung von Kliniken notwendig
ist.
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