(ots) - Das ZDF weist den Vorwurf des russischen
Staatsfernsehens Russia 1 zurück, in der Dokumentation "Machtmensch
Putin" Szenen manipuliert zu haben. Die Kritik an der Sendung stützt
sich auf die Aussage von Jurij Labyskin, einem jungen Mann, der dem
ZDF gegenüber erklärt hatte, als Freiwilliger auf Seiten der so
genannten prorussischen Separatisten in der Ostukraine gekämpft zu
haben. Im russischen Fernsehen leugnete er dies später und sagte, er
sei zu Falschaussagen verleitet worden.
Die Passage mit dem russischen Freiwilligen in der
"ZDFzeit"-Dokumentation, die am 15. Dezember 2015, 20.15 Uhr,
ausgestrahlt wurde, ist knapp zwei Minuten lang. Der russische
Freiwillige wurde in der ausgestrahlten Dokumentation "Igor" genannt
und sein Gesicht verpixelt, um seine Identität zu schützen.
Dreharbeiten mit ihm fanden in Kaliningrad, in der Ukraine und im
ZDF-Studio Moskau statt.
Es ist international in der TV-Branche üblich, dass Producer für
Dreh- und Recherchearbeiten im Ausland eingesetzt werden. Valerij
Bobkow arbeitet als freier Producer seit 1998 gelegentlich für
ZDF-Autoren und andere internationale Fernsehanstalten. Er drehte im
Auftrag des ZDF die Szenen in Kaliningrad und in der Ukraine.
ZDF-Reporter Dietmar Schuman traf Herrn Labyskin persönlich im
Moskauer ZDF-Studio, um sich einen Eindruck von ihm zu verschaffen,
und führte das Interview selbst. Schumann weist den Vorwurf, das
Interview manipuliert zu haben, in aller Deutlichkeit zurück.
Die Original-Aufnahmen sowie das Interview wurden von der
ZDF-Redaktion geprüft und gaben keinen Anlass, an der Aussage von
Herrn Labyskin gegenüber dem ZDF zu zweifeln. Das 37-minütige
Interview wurde unter http://www.zdf.de/zdfzeit/zdfzeit-5991614.html
in voller Länge veröffentlicht. Das Originalmaterial zeigt, dass der
Interviewpartner seine Geschichte überzeugend erzählt. Er antwortet
detailliert auf Nachfragen und macht nicht den Eindruck, auswendig
Gelerntes wiederzugeben. Sein Verhalten unterscheidet sich erheblich
von seinem Auftritt im russischen Fernsehen.
Nicht nachvollziehbar ist außerdem die Herkunft von angeblichem
Rohmaterial, das der Sender Russia 1 in der Sendung vom 20. Dezember
2015 als Beleg für die Behauptung zeigt, "Igor" sei von dem Producer
Valerij Bobkow instrumentalisiert worden. In dem Bericht des
russischen Fernsehens wird behauptet, das Rohmaterial stamme von
Herrn Labyskin, dem die Originalaufnahmen überlassen worden seien.
Die Bilder zeigen Herrn Bobkow und Herrn Labyskin in der Ostukraine.
Das gezeigte Material liegt dem ZDF nicht vor. Das ZDF stellt fest,
das Rohmaterial nicht an Dritte weitergegeben zu haben, und dass auch
niemand ermächtigt wurde, dies zu tun.
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