(ots) - Die Tarifauseinandersetzungen sind im Jahr 2015
massiver eskaliert als in den vorangegangenen Jahren. Das belegt eine
Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), über die
die "Rheinische Post" (Montagausgabe) berichtet. Der
Konfliktintensitäts-Index des IW lag demnach bei den 14 beobachteten
Tarifverhandlungen im Durchschnitt bei 20,6 Punkten - so hoch wie
noch nie. Bei dem Index vergaben die IW-Experte anhand einer Skala
Punkte, je nachdem, zu welchen Mitteln die Gewerkschaften im Laufe
der Auseinandersetzung gegriffen haben: Für reine Verhandlungen ohne
Drohungen oder Arbeitskampf gab es null Punkte, bei Arbeitskämpfen
nach einer Urabstimmung sieben Punkte. Da ein einzelner Konflikt
mehrfach eskalieren kann, addierten die Forscher die Konfliktpunkte
zusammen. Der am heftigsten geführte Konflikt ereignete sich demnach
bei der Deutschen Post (73 Punkte) gefolgt vom Sozial- und
Erziehungsdienst (43 Punkte) und den Lufthansa-Piloten (41 Punkte).
Als Grund für die hohe Konfliktintensität nannte der IW-Tarifexperte
Hagen Lesch Rivalitäten der Gewerkschaften untereinander und den
Kampf gegen unternehmerische Entscheidungen. Die Zahl der
angefallenen Ausfalltage durch die vielen Streiks taxiert das IW auf
rund 960.000.
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