(ots) - KOMMENTAR zu DROHNEN
Ausgabe vom 24.12.2015 Ski-As Marcel Hirscher darf sich über eine
vorzeitige Bescherung freuen: Er ist wundersam knapp mit dem Leben
davongekommen, als während des Nachtslaloms in Madonna di Campiglio
eine abstürzende Kamera-Drohne knapp seinen Kopf verfehlte. Es
entbehrt, jahreszeitlich bedingt, nicht einer gewissen Ironie, dass
diese propellergetriebenen Kameras heute Abend unter etlichen
Weihnachtsbäumen liegen werden - als Geschenk für das Kind im Mann.
Keine Frage, Drohnen liegen im Trend. In der Luftfahrtbranche gelten
unbemannte Luftfahrzeuge aller Größenklassen als Wachstumssegment
schlechthin. Und was da vom Himmel hoch dahergesurrt kommt, bringt
beileibe nicht nur Frieden in die Welt. In den asymmetrischen Kriegen
des 21. Jahrhunderts sind bewaffnete Drohnen zum Werkzeug erster Wahl
geworden, geht es darum, so wie die USA, extralegale Hinrichtungen zu
vollstrecken - bis weit nach Pakistan. Drohnen beobachten Menschen,
Drohnen jagen sie, Drohnen beflügeln jedwede Phantasie von Macht und
Kontrolle. Früh übt sich. Doch wer morgen seinen ganz privaten
Einstieg in die Welt der fliegenden Augen probt, muss wissen: am
Gartenzaun ist Schluss. Schon nach geltender Rechtslage und ohne die
von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt geforderten
Beschränkungen. Und das ist gut so: Niemand mag es, vom Unsichtbaren
aus der Höhe beobachtet zu werden.
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