(ots) - Der Appell der UN-Klimachefin an die Teilnehmer des
bevorstehenden Gipfels in Paris ist ebenso berechtigt wie drängend.
Nur wenn die Weltgemeinschaft ihre Anstrengungen gegen die
voranschreitende Erderwärmung noch einmal beträchtlich erweitert,
wird das allgemein propagierte Ziel von höchstens zwei Grad
Temperaturanstieg noch zu erreichen sein. Das bedeutet: Alle
nationalen Maßnahmen, die bisher als Selbstverpflichtung der
Regierenden bloß auf dem Papier stehen, müssen nicht nur zu 100
Prozent umgesetzt werden - notwendig ist sogar ein üppiger Nachschlag
bei der Reduzierung der globalen Schadstoffemissionen. Was 1997 mit
dem Protokoll von Kyoto begann, ist ein langwieriger Prozess der
menschlichen Selbsterhaltung. Mit nachhaltigem Klimaschutz kämpfen
Inselstaaten buchstäblich gegen den Untergang, viele Regionen der
Welt gegen unerträgliche Hitze und bedrohliche Verwüstung.
Rückschläge wie 2009 beim Kopenhagener Klimagipfel können sich die
Teilnehmerstaaten jetzt nicht mehr leisten. Die Uhr tickt.
Deutschland ist von seiner früheren Rolle als Vorreiter des
Klimaschutzes und Musterschüler unter den Europäern eigenmächtig
abgerückt. Die ehemalige "Klimakanzlerin" Angela Merkel hat ihren Ruf
in den letzten Jahren durch weitgehende Zugeständnisse an
Energieversorger, Autoindustrie und Immobilienbesitzer eingebüßt. Das
Treffen in Paris bietet nun die Chance zur Wiedergutmachung. Zusammen
mit den EU-Partnern muss Berlin dafür sorgen, dass der internationale
Klimaschutz wieder an Fahrt aufnimmt und nicht schon auf halber
Strecke schlapp macht.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Ulrike Sosalla
Telefon: 0731/156218