(ots) - Der stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion
im Bundestag, Jan Korte, und seine Fraktionskollegin Heike Hänsel
sollen in der nächsten Woche zu den Nachfolgern der bisherigen Ersten
Stellvertreter Dietmar Bartsch und Sahra Wagenknecht gewählt werden
und ebenso wie diese keinen Arbeitskreis leiten, sondern für die
Bund-Länder-Beziehungen sowie die Kontaktpflege zu den sozialen
Bewegungen zuständig sein. Das berichtet die in Halle erscheinende
"Mitteldeutsche Zeitung" (Freitag-Ausgabe) unter Berufung auf
führende Fraktionskreise. Die Wahl soll auf Vorschlag von Bartsch und
Wagenknecht zustande kommen. Korte kommt wie Bartsch aus dem
Reformerlager und ist diesem auch persönlich seit langem eng
verbunden. Er leitet bisher den Arbeitskreis Innenpolitik, den er
dann abgeben müsste. Statt Hänsel wollte Wagenknecht eigentlich die
linke Außenpolitikerin Sevim Dagdelen vorschlagen. Die in Duisburg
geborene Tochter türkischer Eltern ist freilich umstritten - unter
anderem wegen zuweilen schriller Äußerungen über politische Gegner.
Aus der Fraktion verlautet, sie sei letztlich niemandem vermittelbar
gewesen - auch Teilen des linken Flügels nicht. Deshalb schlägt
Wagenknecht nun Hänsel vor, die ebenfalls zum linken Flügel zählt.
Die Parlamentarische Geschäftsführerin der Linksfraktion, Petra
Sitte, bestätigte dem Blatt die geplanten Personalien und bezeichnete
die Stimmung in der Fraktion nach der Wahl von Bartsch und
Wagenknecht als Nachfolger Gregor Gysis als gut. "Solche Wechsel
setzen immer neue Energien frei", erklärte sie der "Mitteldeutschen
Zeitung". "Wir können es uns nicht leisten, nach innen zu arbeiten.
Das ist bei allen angekommen." Auch die stellvertretende
Fraktionsvorsitzende Caren Lay erklärte: "Der Neustart ist gut
gelungen."
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