PresseKat - Das Erste / Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten / Am Sonntag, 1. November 2015, 19:20 Uh

Das Erste / Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten / Am Sonntag, 1. November 2015, 19:20 Uhr vom BR im Ersten

ID: 1282397

(ots) - Moderation: Natalie Amiri

Geplante Themen:

Türkei: Wählen, bis das Ergebnis passt? / Schon zum zweiten Mal in
diesem Jahr werden die Türken am Sonntag zu den Wahlurnen gerufen,
nachdem bei den Parlamentswahlen im Juni die regierende und von
Erdogan gegründete islamisch-konservative Partei AKP ihre absolute
Mehrheit verloren hatte. Anschließende Koalitionsgespräche führten zu
keinem Ergebnis. Die Politik der AKP hat das Land tief gespalten, im
Südosten herrschten zeitweise bürgerkriegsähnliche Zustände. Mit der
Neuwahl verbindet Staatspräsident Erdogan große Pläne: Mit der
erhofften absoluten Mehrheit möchte er ein Präsidialsystem einführen,
das dem Präsidenten zu mehr Macht verhelfen soll. Dabei scheint ihm
jedes Mittel recht zu sein: Eingriffe in die Medienlandschaft,
Entlassung oder Versetzung von Polizeibeamten, Richtern oder
Schuldirektoren. Manche behaupten sogar, dass er den Kampf gegen die
PKK hat aufleben lassen, um dadurch Stärke zeigen zu können. In
seinen Reden spricht der Präsident von "uns" und "denen". Und wer
nicht zu ihm gehört, ist gegen ihn. Martin Weiss hat mit Menschen
gesprochen, die unter dem "System Erdogan" leiden, mit "denen", die
den langen Arm des Präsidenten zu spüren bekamen. Die kurdische
Bürgermeisterin von Cizre, die vom Innenministerium aus ihrem Amt
entlassen wurde, mit einer Aktivistin, die den blutigen Anschlag am
10. Oktober in Ankara überlebte und der Regierung eine Mitschuld
daran gibt, und mit Künstlern und Intellektuellen, die aus Angst vor
den Folgen ihrer Arbeit die "Schere im Kopf" haben und darüber
nachdenken, das Land zu verlassen. (Autor: Martin Weiss, ARD
Istanbul)

Schweden: Das Boot ist voll - Ende des Traums von der Integration?
/ Riksgränsen im Norden Schwedens, an der Grenze zu Norwegen. Hier,
wo nicht einmal mehr 50 Menschen leben, werden jetzt Flüchtlinge in




einem Skihotel untergebracht. Eine Notlösung. Die Flüchtlinge fühlen
sich in den einsamen Weiten, in Kälte und Dunkelheit, abgeschoben und
völlig verloren. Aber die Kapazitäten im Land sind wegen des großen
Andrangs derzeit ausgeschöpft. Kein EU-Land hat im Verhältnis mehr
Flüchtlinge aufgenommen als das auf sein Integrationsmodell so stolze
Schweden, das über viele Jahre das europäische Traumland zahlreicher
Einwanderer und ein Vorbild für Offenheit und Willkommenskultur war.
Doch jetzt scheint die Stimmung zu kippen. Immer häufiger werden auch
hier Flüchtlingsheime in Brand gesteckt. Und das so erfolgreiche
System der Integration von Ausländern ist wegen der hohen Zahl von
Asylsuchenden ins Stocken geraten. Clas Oliver Richter ist auf der
Spur der Flüchtlinge von Süden nach Norden durch Schweden gefahren
und zeigt die Probleme eines Einwanderungslandes auf, die auch auf
Deutschland zukommen könnten. (Autor: Clas Oliver Richter, ARD
Stockholm)

Madagaskar: Tanz mit den Toten / Jetzt im oft grauen und feuchten
November gedenken wir der Toten. Eher still und jeder für sich. In
Madagaskar wird das Totengedenken ganz anders zelebriert: als
rauschendes Freudenfest im Kreis der Großfamilie, bei dem an nichts
gespart wird. Dazu müssen aber erstmal ein paar tote
Familienmitglieder ausgebuddelt werden. Was für uns bizarr klingt,
ist in Madagaskar ganz normal. Mindestens alle zehn Jahre werden die
Verstorbenen aus den Gräbern geholt und in neue Tücher gehüllt. Und
dann wird mit ihnen gefeiert. Denn die Toten spielen im Leben und
Denken der Madegassen eine große Rolle. Ahnen werden sehr häufig um
Rat gebeten, in der madegassischen Vorstellung sind die Verstorbenen
immer noch "auf der Welt", also unter den Menschen. (Autorin: Sabine
Bohland, ARD Nairobi)

China: Riesling und Chardonnay für die Mittelschicht / Wenn China
an etwas Geschmack findet, dann geraten Weltmärkte in Wallungen.
Angesichts eines ständig wachsenden Mittelstandes von jetzt über 200
Millionen Menschen lockt da das ganz große Geld. Denken sie an China,
geraten derzeit die Weinproduzenten weltweit in einen leichten
Rauschzustand. Zwar trinken die Chinesen im Schnitt nicht einmal zwei
Liter Wein im Jahr, während es die Franzosen auf 44 Liter bringen,
aber es gibt nun einmal sehr viele Chinesen. Lange war guter Wein nur
ein Getränk für Bonzen, die zwar keine Ahnung hatten, aber teure
Statussymbole schätzten. Nun verbietet die Antikorruptionskampagne
den Kadern solche Ausgaben. Dafür findet der Mittelstand immer mehr
Gefallen an Bordeaux, Shiraz und Chardonnay. Mit dem Einkommen wächst
der Wunsch nach Genuss, überall werden Weinkurse angeboten. Vorbei
die Zeiten, da in China Wein auch gerne mal mit Cola gemischt wurde.
Und China produziert selbst immer bessere Weine, vor allem in der
Provinz Ningxia; dort sind edle Chateaus inmitten von Weinbergen
weithin sichtbar. Bei der Anbaufläche liegt China weltweit schon auf
Platz zwei hinter Spanien. (Autor: Mario Schmidt, ARD Peking)

Redaktion: Karola Baier

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