PresseKat - DUH-Dienstwagenabfrage: Bundesbehörden fahren öffentlichen Unternehmen beim Klimaschutz davon

DUH-Dienstwagenabfrage: Bundesbehörden fahren öffentlichen Unternehmen beim Klimaschutz davon

ID: 1282137

(ots) - Deutsche Umwelthilfe befragt 29 Bundesbehörden,18
öffentliche Unternehmen und Landesbanken nach dem CO2-Ausstoß ihrer
Fahrzeuge - 19 Bundesbehörden und vier öffentliche Unternehmen
überzeugen und erhalten die "Grüne Karte" - Die Hälfte der
öffentlichen Unternehmen verweigert die Auskunft und sieht rot für
Intransparenz

Bundesbehörden und ihre Leiter sind zunehmend klimafreundlich
unterwegs. Anders ist es bei den öffentlichen Unternehmen: Sie
besitzen zwar eine klimaverträgliche Flotte, aber nur ein Firmenchef
wird seiner Vorbildfunktion gerecht und unterschreitet mit seinem
Dienstwagen den in der EU seit 2012 geltenden Grenzwert von 130 g
CO2/km. Zu diesem Ergebnis kommt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) in
ihrer vierten Dienstwagenabfrage unter 29 Bundesbehörden und 18
Unternehmen mit staatlichem Auftrag. Diese wurden nach dem
durchschnittlichen CO2-Ausstoß des Fahrzeugs der Behördenleitung bzw.
des Vorsitzenden sowie nach der Gesamtflotte befragt und sollten
Angaben zu ihrer Mobilitätsstrategie machen.

Insgesamt erhalten 19 Bundesbehörden die "Grüne Karte" für ein
glaubwürdiges Klimabewusstsein. Vier Behörden konnten sich von einer
gelben Karte auf eine grüne Karte verbessern. Zehn Behörden erhalten
die "Gelbe Karte" für gute Ansätze auf dem Weg zu mehr Klimaschutz.
Hier sieht die DUH jedoch zum Teil entscheidenden Optimierungsbedarf
bei der Wahl der Dienstwagen oder der Ausgestaltung der
Mobilitätsstrategie.

Neun von 19 Bundesbehörden mit einer Grünen Karte erhalten die
Höchstpunktzahl. Besonders erfreulich ist das Ergebnis der
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, die sich in allen
Kategorien im Vergleich zum letzten Jahr weiter verbessert hat.
Schlechteste Bundesbehörde in der Gesamtwertung ist die Bundesanstalt
für Straßenwesen.





Das Ranking der Behördenchefs führt Roderich Egeler, Leiter des
Statistischen Bundesamtes an. Dahinter folgen die Präsidentin des
Bundesamtes für Naturschutz Beate Jessel, Wolfram König (Bundesamt
für Strahlenschutz) und Joachim Ullrich (Physikalisch-Technische
Bundesanstalt), die einen Dienstwagen mit einem CO2-Ausstoß von
jeweils 109 g CO2/km fahren. Schlusslicht unter den Behördenchefs ist
wie 2014 Frank-Jürgen Weise, Vorsitzender des Vorstandes der
Bundesagentur für Arbeit. Sein Dienstwagen emittiert 169 g CO2/km und
überschreitet den EU-Grenzwert um 30 Prozent.

Positiv bewertet die DUH, dass der durchschnittliche CO2-Ausstoß
aller erfassten Behördenflotten 2015 auf 125 g CO2/km gesunken ist.
Im letzten Jahr lag der Durchschnittswert noch bei 131 g CO2/km. 19
Bundesbehörden und damit 66 Prozent der befragten Behörden halten mit
ihrer Flotte den EU-Grenzwert ein oder unterschreiten ihn deutlich.
Spitzenreiter in dieser Kategorie ist das Bundesamt für Naturschutz
mit einem durchschnittlichen CO2-Wert von 81 g CO2/km. Schlusslicht
ist das Deutsche Patent- und Markenamt mit durchschnittlich 194 g
CO2/km.

Deutlich schlechter als die unmittelbar den Ministerien
unterstellten Bundesbehörden schneiden die Banken in Landes- oder
Bundesbesitz sowie die öffentlichen Unternehmen ab. Vier von 18
Befragten erhalten eine "Grüne Karte" für ein glaubwürdiges
Klimabewusstsein - eine mehr als im letzten Jahr. Fünf Unternehmen
sehen die "Gelbe Karte". Neun "Rote Karten" wurden für zu hohe
CO2-Emissionen oder wegen mangelnder Transparenz vergeben.

Positiv ist die Entwicklung der Bundesdruckerei GmbH, die sich von
einer "Roten Karte" im letzten Jahr auf eine "Grüne Karte" verbessern
konnte. Die Deutsche Flugsicherung GmbH lässt die "Gelbe Karte" aus
dem letzten Jahr hinter sich und erhält ebenfalls eine "Grüne Karte".
Abgerutscht auf eine "Gelbe Karte" ist die Deutsche
Rentenversicherung Bund, aufgrund von schlechten CO2-Werten bei dem
Vorstandsfahrzeug und der Vorstandsflotte. Alle neun "Roten Karten"
für die Unternehmen mussten wegen mangelnder Transparenz bei den
Angaben vergeben werden.

Die DUH sieht bei allen öffentlichen Unternehmen und Landesbanken
ein großes Verbesserungspotential. "Viele öffentliche Unternehmen
erhalten aufgrund ihrer guten Durchschnittswerte bei der Gesamtflotte
und zum Teil vorbildlicher Mobilitätsstrategien die "Grüne" bzw.
zumindest "Gelbe Karte"", sagt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
der DUH. "Bei den Unternehmenschefs spielt Klimaschutz bei der Wahl
des Dienstwagens jedoch - von einer Ausnahme abgesehen - keine
Rolle."

Bernhard Schneider, Vorsitzender der Geschäftsführung der
Unfallversicherung Bund und Bahn hält als Einziger mit seinem
Dienstwagen den EU-Grenzwert ein. Alle anderen Vorsitzenden fahren in
Sachen Klimaschutz hinterher und verzichten auf ihre Vorbildfunktion.
Schlusslicht in diesem Ranking sind Tanja Gönner (Deutsche
Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit GmbH) und Axel Reimann
(Deutsche Rentenversicherung Bund). Ihre Dienstwagen stoßen jeweils
158 g CO2/km aus und damit über 20 Prozent mehr als der EU-Grenzwert
vorgibt.

Ab 2020 sind in der EU neue Grenzwerte vorgeschrieben, es gilt
dann ein Wert von 95 g CO2/km. Die DUH wird ihre Bewertungskriterien
schrittweise anpassen und verschärfen.

Die Ergebnistabellen der 4. Dienstwagenabfrage unter
Bundesbehörden und öffentlichen Unternehmen und Landesbanken finden
Sie unter: http://l.duh.de/p291015.



Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch(at)duh.de

Eva Lauer, Projektmanagerin Verkehr und Luftreinhaltung
Tel.: 030 2400867 -76, E-Mail: lauer(at)duh.de

Ann-Kathrin Marggraf, Pressereferentin
Tel.: 030 2400867-21, E-Mail: marggraf(at)duh.de

DUH im Internet: www.duh.de, Twitter: https://twitter.com/Umwelthilfe


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Datum: 29.10.2015 - 11:58 Uhr
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