(ots) - Die angekündigten steuerlichen Anreize für
energetische Sanierungsmaßnahmen kommen wohl nicht wie geplant
zustande. Was bedeutet das für Hausbesitzer? Zukunft Erdgas
beantwortet die fünf wichtigsten Fragen.
Ist eine energetische Sanierung ohne steuerliche Anreize generell
unwirtschaftlich?
Nein. Selbstverständlich hätte die steuerliche Abschreibung die
Attraktivität der energetischen Modernisierung erhöht und es ist zu
bedauern, dass dieser Impuls nun ausbleibt. Hausbesitzer sollten
jetzt Maßnahmen vergleichen: Es gibt teure Sanierungsmaßnahmen, wie
eine komplette Gebäudedämmung, die über 40 Jahre brauchen, um sich zu
rechnen. Aber es gibt auch deutlich effizientere Maßnahmen. Der
Austausch eines alten Heizungskessels gegen eine moderne
Erdgas-Brennwertheizung beispielsweise kann sich auch ohne
steuerliche Förderung innerhalb von rund acht Jahren rechnen. Die
neue Heizung hält aber deutlich länger und spielt in dieser Zeit eine
beachtliche Rendite ein. Energetische Sanierung ist auch ohne
steuerliche Anreize wirtschaftlich, wenn die richtigen Maßnahmen
ergriffen werden.
Sollten Hausbesitzer mit Sanierungsmaßnahmen warten, bis doch noch
die steuerliche Abschreibung kommt?
Steuerliche Anreize wären mit Sicherheit ein wichtiger Impuls für
die Energieeffizienz von Gebäuden. Grundsätzlich sollten Hausbesitzer
anstehende Sanierungen aber auch ohne diese Anreize nicht zu lange
aufschieben. Eine Sanierung - egal ob Heizungstechnik oder Dämmung -
erfolgt am besten gut geplant in der warmen Jahreszeit. Hinzu kommt:
Wer eine Sanierung aufschiebt, bezahlt Monat für Monat zu viel für
Energie. Warten lohnt sich deshalb nicht. Ob und wann sich die
Förderpolitik ändert, kann niemand vorhersagen. Damit sollten
Hausbesitzer nicht planen.
Können die Kosten der energetischen Sanierung jetzt überhaupt
nicht bei der Steuer geltend gemacht werden?
Schon heute lässt sich ein Teil der Modernisierungskosten bei der
Steuererklärung geltend machen. Hierbei handelt es sich um die
Handwerksleistungen, die jährlich mit 20 Prozent als haushaltsnahe
Dienstleistungen angerechnet werden können. Wichtig: Die Rechnung
sollte die Handwerksleistungen ausdrücklich ausweisen und von anderen
Positionen - etwa den Materialkosten - abgrenzen. So gibt es keine
Probleme mit dem Finanzamt.
Welche weiteren Fördermöglichkeiten gibt es?
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Bundesamt für
Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) fördern schon heute die
energetische Modernisierung mit Zuschüssen und Darlehen. Besonders
relevant sind das Marktanreizprogramm und die KWK-Förderung der Bafa
sowie das Förderprogramm "Energieeffizient Sanieren" der KfW. Darüber
hinaus gibt es je nach Bundesland und Kommune weitere Fördertöpfe.
Auch zahlreiche Stadtwerke haben entsprechende Programme aufgelegt.
Eine Fördermittelauskunft nach Postleitzahl gibt es unter
www.moderne-heizung.de/foerdermittelauskunft.html
Welche Maßnahmen rechnen sich für Hausbesitzer am schnellsten?
Das Institut für technische Gebäudeausrüstung (ITG) hat für
Zukunft Erdgas zahlreiche Sanierungsmaßnahmen verglichen. Das
Ergebnis: Am schnellsten rechnet sich in der Regel ein Anlagentausch
hin zu Erdgas-Brennwert mit einer Amortisationsdauer von rund acht
Jahren. Es folgen weitere Heizungstechnologien. Ein Fenstertausch
macht sich in der Modellberechnung erst nach über 30 Jahren bezahlt,
eine Dämmung nach über 40. Der Heizungstausch ist deshalb regelmäßig
die erste Maßnahme.
Pressekontakt:
Pressefotos unter www.zukunft-erdgas.info
Zukunft ERDGAS e.V.
Michael Oppermann
Tel: 030-460 60 15 63
presse(at)erdgas.info