(ots) - Einer der wirtschaftspolitischen Berater der
griechischen Regierungspartei SYRIZA, Theodoros Paraskevopoulos, ist
überzeugt, dass die Linkspartei in den weiteren Gesprächen mit den
EU-Institutionen ihre Agenda durchsetzen wird. "Es wird noch einmal
sehr harte Verhandlungen mit den Euro-Partnern geben, weil dann
Themen wie die Privatisierungen anstehen. Aber ich nehme an, dass wir
es wieder schaffen", sagt der Ökonom Paraskevopoulos im Interview mit
der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland"
(Freitagausgabe) mit Blick auf die Bedingungen des jüngsten
Kompromisses zwischen Griechenland und den Gläubigern. Der 69-Jährige
betont, dass Griechenland nach der endgültigen Verlängerung des
Kreditprogramms für sein Land große Reformen angehen wird. "Wir
wollen den griechischen Staat grundlegend ändern, ihn effektiver und
demokratischer machen. Und auch die Wirtschaft in Gang bringen", so
Paraskevopoulos.
Dem Ende Juni auslaufenden Programm soll ein Abkommen folgen. "Wir
planen, dass dieses Abkommen einen griechischen und einen linken
Stempel trägt." Das bedeute, dass Griechenland zeigt, wie seine
Wirtschaft "ohne Lohndruck und ohne Abstriche in den Sozialleistungen
wachsen kann". Dauerhaft sei ein Schuldenschnitt unumgänglich.
Paraskevopoulos schlägt ein europäische Schuldenkonferenz vor, "die
die Gesamtfrage der Schulden in Europa anpackt". Darüber hinaus müsse
in Europa endlich mehr Geld ausgegeben werden, "vor allen Dingen in
Deutschland", so der Wirtschaftswissenschaftler.
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1715