(ots) - Erfreulich ist, dass die Große Koalition mit
ihrer Reform die Pflege zu Hause stützt. Denn zwei Drittel der
älteren Menschen wollen auf keinen Fall in ein Heim. Höhere Zuschüsse
für den Umbau von Wohnungen sind deshalb richtig. Mit der flexibleren
Kurzzeit- und Tagespflege werden auch pflegende Angehörige gestützt.
Durch mehr Personal im stationären Bereich werden die Pfleger mehr
Zeit für die Patienten haben, auch das ist gut. Dass das alles etwas
kostet und der Pflegebeitrag leicht steigt, ist nicht schön, aber
richtig. Höchst zweifelhaft dagegen ist die Bildung von Rücklagen in
öffentlicher Hand. Denn die werden leicht zur Verfügungsmasse,
zumindest indirekt. So hat gerade erst Finanzminister Schäuble den
Steuerzuschuss für die Krankenkassen kräftig gekürzt, weil deren
Reservefonds gut gepolstert ist. Und dass die 1,4 Millionen
Demenzkranken auch nach dieser Reform Pflegebedürftige zweiter Klasse
bleiben, ist mehr als ein Schönheitsfehler.
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