PresseKat - Jugendschutz durch "digitale Heimatkunde"

Jugendschutz durch "digitale Heimatkunde"

ID: 1055355

(ots) - Laut JIM-Studie 2013 besitzen bereits 78 Prozent
der 12-bis 19-Jährigen ein Smartphone. Auch der Besitz von Tablets
hat sich innerhalb eines Jahres verdoppelt. Die Hauptaspekte der
Nutzung liegen dabei unverändert in der Kommunikation und im Spiel.
Fragen nach Datenschutz und Privatsphäre scheinen dabei eine eher
geringe Rolle zu spielen. Wie ein erfolgeicher Kinder- und
Jugendschutz in einem sich dynamischen Umfeld aussehen kann, war am
Dienstag Thema einer Diskussion im Rahmen des Medientreffpunkts
Mitteldeutschland, durch die Eleni Klotsikas (Medienjournalistin)
führte.

Für Susanne Rieschel, Sprecherin der Initiative SCHAU HIN! und
Redakteurin beim ZDF, hat sich das Thema Jugendschutz im Internet in
den letzten Jahren nicht wesentlich verändert. Das Hauptproblem sie
nach wie vor, so Rieschel, die Eltern zu erreichen und für das Thema
Medienkompetenz zu sensibilisieren. Gleichzeitig seien aber die
Herausforderungen im Kinder- und Jugendschutz durch die Nutzung von
Smartphones, sozialen Medien und mobilem Internet eher größer
geworden. Erfolgreicher Jugendschutz braucht, so Rieschel weiter,
eine "konzertierte Aktion vom Kindergarten an über Grundschule und
Tageseinrichtungen hinweg".

Allerdings werde man mit erhobenem Zeigefinger von Jugendlichen
nicht als ernsthafter Gesprächspartner wahrgenommen, so Matthias
Schmidt, Bereichsleiter Medienkompetenzvermittlung der Medienanstalt
Sachsen-Anhalt. Regulierungen seien zwar durchaus notwendig, so
Schmidt, aber "in der Realität gehen Kinder und Jugendliche auf
Entdeckungsreise" im Internet. Vor diesem Hintergrund forderte
Schmidt, die Rahmenbedingungen der Medienkompetenzvermittlung durch
die Schaffung neuer Stellen in den Schulen, bei Familienhilfen und
auch der Polizei zu verbessern, das qualifizierte Personal dafür gebe
es bereits.





Auch Maren Würfel, Geschäftsführerin des Erfurter Netcode e.V.,
sprach sich für eine Ausweitung des Medienkompetenzförderbereichs
aus. Darüber hinaus müsse man aber auch das "Internet als Lebensraum"
betrachten, in dem es Räume geben müsse, die den Bedürfnissen von
Kindern und Jugendlichen gerecht werden. Als konkrete Maßnahmen
schlug Würfel u.a. die klare Trennung von Werbung und redaktionellen
Inhalten sowie eine kindgerechte Formulierung von
Datenschutzbestimmungen in sozialen Netzwerken vor. In Hinblick auf
die Nutzung des mobilen Internets und der Freigabe von Berechtigungen
bei Smartphone-Apps regte Würfel eine öffentliche Diskussion an, um
auf diesem Weg Druck gegenüber den Anbietern aufbauen zu können.

Welche Maßnahmen für den Jugendschutz von Inhalteanbietern in der
Praxis bereits ergriffen werden, darüber berichtete Susanne Ahrens,
Jugendschutzbeauftragte bei ProSiebenSat.1 Digital. Das Wissen über
Jugendschutzprogramme sei nicht besonders verbreitet, so Ahrens,
daher müsse man dort kommunizieren, wo sich Kinder und Jugendliche im
Netz aufhalten. Dementsprechend seien die eigenen Angebote auch mit
weiterführenden Informationen verlinkt. Ahrens forderte aber auch die
Verantwortung von Eltern und Schulen ein, die
Medienkompetenzvermittlung sei Aufgabe einer "digitalen Heimatkunde".



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Datum: 06.05.2014 - 18:11 Uhr
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