(ots) - Der Gutachter der Staatsanwaltschaft Stuttgart
zum EnBW-Deal, Professor Wolfgang Ballwieser von der Universität
München, wird von einem Professoren-Kollegen scharf kritisiert. Der
Banken-Professor von der Universität Würzburg, Ekkehard Wenger, sagte
der "Stuttgarter Zeitung" (Samstagausgabe): "Wenn man einen möglichst
niedrigen Unternehmenswert 'ergutachten' lassen will und dafür nach
einem prominenten Experten sucht, ist Kollege Ballwieser unter den
Adressen der ersten Wahl. Wer sich in der Gutachterszene auskennt,
weiß das." Wenger verwies auf einen Rechtsstreit um die Abfindung von
Kleinaktionären, in dem Ballwieser als Parteigutachter einen
niedrigen Unternehmenswert ermittelt habe, der vom Gericht später
deutlich höher angesetzt wurde.
Ballwieser wollte sich nicht zu den Vorwürfen äußern. Eine
Sprecherin der Staatsanwaltschaft Stuttgart wies den Verdacht
vehement zurück, man habe den Gutachter gezielt zum Nachteil der
Angeschuldigten ausgesucht; dies sei "haltlos". Man habe die Wahl des
Experten mit den Verteidigern abgestimmt, diese hätten "keinerlei
Einwände" erhoben.
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