Roboter und Avatare lernen gestikulieren
boter und Avatare lernen gestikulieren
"Gesten sind wichtig fĂŒr die Organisation der gesprochenen Inhalte", erklĂ€rt Professor Kopp, der eine Forschungsgruppe im Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) leitet und gleichzeitig ein Teilprojekt im SFB 637 mit verantwortet. Wenn Personen ihre Wohnung beschreiben, begleiten sie ihre Worte oft automatisch mit Gesten. So kommt es vor, dass sie mit Gesten ein vorgestelltes Rechteck aufziehen und darin zeigen, wo sich die Möbel und andere Dinge befinden. "Auch Wegbeschreibungen sind gewöhnlich zu komplex, um sie in Sprache zu bringen. Gesten unterstĂŒtzen solche Beschreibungen", sagt Kopp. "Gesten tragen oft wichtige Informationen, die nicht in der Sprache sind. Sie senken so die geistige Beanspruchung des Sprechenden."
Die CITEC-Forscherinnen und -Forscher haben in ihrem System modelliert, welche inneren Prozesse im Kopf ablaufen, wenn Menschen sprechen und gestikulieren. "Das kognitive Modell kann vorhersagen, welche Gesten zu einer geplanten ĂuĂerung passen", sagt Professor Kopp. Dabei berĂŒcksichtigt die neue Software, wie Menschen unter verschiedenen Bedingungen gestikulieren. Die Sprache hat zum Beispiel Einfluss auf die Gesten: Beschreibt man etwas in einer anderen Sprache, so Ă€ndern sich mit den neuen Begriffen auch die Vorstellungen, die man im Kopf bildet - und damit Ă€ndert sich mitunter auch die Geste zum Wort. Auch Zeit spielt eine Rolle bei der Benutzung von Gesten. "Wenn wir dem System mehr Zeit zum Denken geben, dann produziert es Gesten, die besser mit der Sprache abgestimmt sind, als wenn nur wenig Zeit zur VerfĂŒgung steht."
Das Computerprogramm beherrscht ikonische Gesten, also bildhafte Bewegungen wie Kreise, WĂŒrfel oder Linien. "Damit lĂ€sst sich ein GroĂteil der Sprache untermalen", sagt Kopp. Das System eignet sich unter anderem, um Robotern Gesten "beizubringen". Es kann auch in Avataren eingesetzt werden. Stefan Kopp und sein Team entwickeln solche virtuellen Assistenten. Gesten sollen mit dafĂŒr sorgen, dass die Kommunikation mit diesen Alltagshelfern als natĂŒrlich empfunden wird. Die Forscherinnen und Forscher haben ihr System in einer Fachpublikation vorgestellt. FĂŒr den Beitrag wurden sie im August auf der "International Conference on Intelligent Virtual Agents" (Internationale Konferenz zu intelligenten virtuellen Avataren - IVA) im schottischen Edinburgh ausgezeichnet.
Der Sonderforschungsbereich "Alignment in Communication" (SFB 673) der UniversitĂ€t Bielefeld erforscht seit 2006 Prozesse der Ausrichtung in der Kommunikation als Alternative zu bislang gĂ€ngigen Theorien menschlicher Kommunikation. Im Mittelpunkt stehen die vielfĂ€ltigen sprachlichen und auĂersprachlichen Mechanismen, die eine gegenseitige Abstimmung und gemeinsame Ausrichtung ermöglichen, wenn Menschen miteinander kommunizieren. Die Bielefelder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verfolgen einen interdisziplinĂ€ren Zugang, der linguistische und technische Forschungsgruppen zusammenbringt. Die Forschungsgruppe um Stefan Kopp arbeitet im Teilprojekt "Speech-Gesture Alignment" (Ausrichtung von Sprache und Gestik).
Publikation:
Kirsten Bergmann, Sebastian Kahl und Stefan Kopp (2013): Modeling the semantic coordination of speech and gesture under cognitive and linguistic constraints. In: Intelligent Virtual Agents, Lecture Notes in Artificial Intelligence. Berlin/Heidelberg: Springer.
Kontakt:
apl. Prof. Dr.-Ing. Stefan Kopp, UniversitÀt Bielefeld
Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)
Telefon: 0521 106-12144
E-Mail:
skopp@techfak.uni-bielefeld.de
(pressrelations) - re lernen gestikulieren
"Gesten sind wichtig fĂŒr die Organisation der gesprochenen Inhalte", erklĂ€rt Professor Kopp, der eine Forschungsgruppe im Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) leitet und gleichzeitig ein Teilprojekt im SFB 637 mit verantwortet. Wenn Personen ihre Wohnung beschreiben, begleiten sie ihre Worte oft automatisch mit Gesten. So kommt es vor, dass sie mit Gesten ein vorgestelltes Rechteck aufziehen und darin zeigen, wo sich die Möbel und andere Dinge befinden. "Auch Wegbeschreibungen sind gewöhnlich zu komplex, um sie in Sprache zu bringen. Gesten unterstĂŒtzen solche Beschreibungen", sagt Kopp. "Gesten tragen oft wichtige Informationen, die nicht in der Sprache sind. Sie senken so die geistige Beanspruchung des Sprechenden."
Die CITEC-Forscherinnen und -Forscher haben in ihrem System modelliert, welche inneren Prozesse im Kopf ablaufen, wenn Menschen sprechen und gestikulieren. "Das kognitive Modell kann vorhersagen, welche Gesten zu einer geplanten ĂuĂerung passen", sagt Professor Kopp. Dabei berĂŒcksichtigt die neue Software, wie Menschen unter verschiedenen Bedingungen gestikulieren. Die Sprache hat zum Beispiel Einfluss auf die Gesten: Beschreibt man etwas in einer anderen Sprache, so Ă€ndern sich mit den neuen Begriffen auch die Vorstellungen, die man im Kopf bildet - und damit Ă€ndert sich mitunter auch die Geste zum Wort. Auch Zeit spielt eine Rolle bei der Benutzung von Gesten. "Wenn wir dem System mehr Zeit zum Denken geben, dann produziert es Gesten, die besser mit der Sprache abgestimmt sind, als wenn nur wenig Zeit zur VerfĂŒgung steht."
Das Computerprogramm beherrscht ikonische Gesten, also bildhafte Bewegungen wie Kreise, WĂŒrfel oder Linien. "Damit lĂ€sst sich ein GroĂteil der Sprache untermalen", sagt Kopp. Das System eignet sich unter anderem, um Robotern Gesten "beizubringen". Es kann auch in Avataren eingesetzt werden. Stefan Kopp und sein Team entwickeln solche virtuellen Assistenten. Gesten sollen mit dafĂŒr sorgen, dass die Kommunikation mit diesen Alltagshelfern als natĂŒrlich empfunden wird. Die Forscherinnen und Forscher haben ihr System in einer Fachpublikation vorgestellt. FĂŒr den Beitrag wurden sie im August auf der "International Conference on Intelligent Virtual Agents" (Internationale Konferenz zu intelligenten virtuellen Avataren - IVA) im schottischen Edinburgh ausgezeichnet.
Der Sonderforschungsbereich "Alignment in Communication" (SFB 673) der UniversitĂ€t Bielefeld erforscht seit 2006 Prozesse der Ausrichtung in der Kommunikation als Alternative zu bislang gĂ€ngigen Theorien menschlicher Kommunikation. Im Mittelpunkt stehen die vielfĂ€ltigen sprachlichen und auĂersprachlichen Mechanismen, die eine gegenseitige Abstimmung und gemeinsame Ausrichtung ermöglichen, wenn Menschen miteinander kommunizieren. Die Bielefelder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verfolgen einen interdisziplinĂ€ren Zugang, der linguistische und technische Forschungsgruppen zusammenbringt. Die Forschungsgruppe um Stefan Kopp arbeitet im Teilprojekt "Speech-Gesture Alignment" (Ausrichtung von Sprache und Gestik).
Publikation:
Kirsten Bergmann, Sebastian Kahl und Stefan Kopp (2013): Modeling the semantic coordination of speech and gesture under cognitive and linguistic constraints. In: Intelligent Virtual Agents, Lecture Notes in Artificial Intelligence. Berlin/Heidelberg: Springer.
Kontakt:
apl. Prof. Dr.-Ing. Stefan Kopp, UniversitÀt Bielefeld
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Telefon: 0521 106-12144
E-Mail: skopp(at)techfak.uni-bielefeld.de

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Datum: 27.11.2013 - 09:31 Uhr
Sprache: Deutsch
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