(ots) -
Energiesparen ist bei den Verbrauchern nach eigener Einschätzung
bereits weit verbreitet. Die noch vorhandenen Potenziale werden aber
von vielen unterschätzt; die Bereitschaft, mehr zu tun, ist eher
verhalten. Das sind die Ergebnisse einer Umfrage, die die Deutsche
Energie-Agentur (dena) einen Tag vor Beginn des
dena-Energieeffizienzkongresses in Berlin veröffentlicht hat.* Die
dena fordert deshalb von Politik und Wirtschaft neue Initiativen, um
die immer noch großen Einsparpotenziale zu erschließen.
"Wir müssen für funktionierende Energieeffizienzmärkte noch viele
innovative und kreative Ideen und Instrumente entwickeln", sagte
Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. "Die Menschen
haben das Gefühl, dass sie schon viel tun. Trotzdem liegen viele
wirtschaftliche Potenziale brach. Wir brauchen Markttransparenz,
stärkere Anreize von der Politik und bessere Angebote von der
Wirtschaft. Das lohnt sich finanziell für alle, auch für die
Volkswirtschaft. Deshalb ist es nicht nachvollziehbar, warum etwa die
steuerliche Förderung für Energieeffizienz in Gebäuden in den
Koalitionsverhandlungen unter Finanzierungsvorbehalt steht. Mit jedem
Euro an Steuermitteln werden zwischen acht und zehn Euro private
Investitionen angeregt, was sich auch in den öffentlichen Kassen
positiv niederschlägt."
80 Prozent der Befragten geben an, beim Heizen sowie bei der
Nutzung und beim Kauf elektrischer Geräte bereits auf den
Energieverbrauch zu achten. Über 70 Prozent fahren nach eigener
Einschätzung spritsparend, über 60 Prozent haben sich
energieeffiziente Geräte angeschafft. Andererseits schätzt fast die
Hälfte der Deutschen das Stromsparpotenzial im eigenen Haushalt auf
weniger als 10 Prozent ein, dabei kann der Verbrauch mit sparsamen
Geräten und richtiger Nutzung um rund 20 Prozent reduziert werden.
Die Investitionsbereitschaft ist eher gering. 18 Prozent wollen in
den kommenden zwei Jahren nichts für energiesparende Maßnahmen
ausgeben, 28 Prozent sind unschlüssig, weitere 28 Prozent haben nicht
mehr als 500 Euro einkalkuliert.
Bei der Frage, wie das Energiesparen vom Staat weiter angeregt
werden kann, sind sich die Verbraucher einig: Die große Mehrheit
bevorzugt wirtschaftliche Anreize gegenüber gesetzlichen
Vorschriften. Mehr staatliches Engagement erwarten die Verbraucher
vor allem bei der Förderung von Maßnahmen zur Heizungsmodernisierung
und Wärmedämmung. Auch beim Kauf von energiesparenden
Haushaltsgeräten hält eine Mehrheit stärkere Anreize seitens des
Staates für sinnvoll.
"Wir müssen noch viel Überzeugungsarbeit leisten, damit die
Verbraucher die Vorteile der Energieeffizienz in vollem Umfang
erkennen und die Chancen nutzen", betonte Stephan Kohler. "Mit Zwang
und Vorschriften kommen wir dabei nicht weit. Beratung, Transparenz
und Innovation sind die Schlüssel zum Erfolg. Das sollte die Politik
bei ihren Programmen zur Steigerung der Energieeffizienz immer im
Auge behalten."
*Repräsentativ quotierte Online-Umfrage von YouGov Deutschland im
Auftrag der dena. Gesamtstichprobe: 1620 Personen; Erhebungszeitraum:
November 2013. Mehr zu den Ergebnissen unter www.dena.de/presse.
Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Dr. Philipp Prein,
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