(ots) - Mit den am Mittwoch in Berlin begonnenen
Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD fordert die
Holzwirtschaft die Parteien auf, ihren vor der Wahl gegebenen
Versprechungen hinsichtlich einer ökologischen Wende Taten folgen zu
lassen. Mit einer Förderung der Verwendung von Holz - vor allem im
Bauwesen - könnten Treibhausgasemissionen reduziert und die regionale
Wertschöpfung erhöht werden.
Der Spitzenverband der deutschen Holzwirtschaft, der Deutsche
Holzwirtschaftsrat e. V. (DHWR), hat die einzelnen Parteien vor der
Bundestagswahl zu ihren Positionen und Vorhaben in den Bereichen
Umwelt,- Energie- und Wirtschaftspolitik befragt. Die Ergebnisse der
Umfrage nahm der DHWR nun zum Anlass, den Koalitionspartnern einen
Forderungskatalog auf Basis ihrer eigenen Aussagen mit in die
Verhandlungen zu geben. "Erfreulicherweise war man sich im Vorfeld
der Wahl parteiübergreifend über die große Bedeutung und die
Notwendigkeit der Förderung der Holzwirtschaft und der Holzverwendung
in Deutschland einig", sagt Hubertus Flötotto, Präsident des DHWR.
"Dieser positiven Grundhaltung müssen nun konkrete Maßnahmen folgen",
fordert er weiter. Der Holzwirtschaftsrat hat mit seinen
Mitgliedsverbänden aus Holzindustrie, Papierindustrie, Holzhandwerk
und Handel Kernforderungen und Schlüsselmaßnahmen formuliert.
Zur Stärkung des Clusters Forst und Holz solle nach Ansicht des
DHWR die zehn Jahre alte Charta für Holz dringend fortgeführt und
weiterentwickelt werden. Konkrete Aktionen und Maßnahmen müssten
definiert, Hemmnisse in der Holzverwendung abgebaut und der Anteil
von stofflich verwendetem Holz nachhaltig erhöht werden. Zur Lösung
technischer, wirtschaftlicher und bildungspolitischer Restriktionen
der Holzverwendung sei eine Exzellenzinitiative - ein Programm zur
Förderung von Wissenschaft und Forschung - für die Holzforschung
erforderlich. Nur so könne die Ressource Holz künftig noch
effizienter, innovativer und wertschöpfender verwertet werden. Die
dafür erforderlichen finanziellen Mittel ließen sich im Rahmen einer
Aufstockung des Waldklimafonds auf 100 Millionen Euro bereitstellen.
Die enorme gesellschaftliche und klimapolitische Bedeutung der
Holzverwendung ist einem großen Teil der Bevölkerung weitgehend
unbekannt. Eine echte ökologische und energieeffiziente Wende - zum
Beispiel im Bauwesen - lässt sich daher nur durch die Initiierung
einer Aufklärungskampagne über die ökologischen und klimarelevanten
Wirkungen einer nachhaltigen Holzverwendung erreichen. Zudem soll die
Zusammenarbeit von Spitzenverbänden und Politik dauerhaft darauf
hinwirken, dass der Stellenwert der Forst- und Holzwirtschaft in
Gesellschaft und Politik erhöht wird und die nachhaltige
Forstwirtschaft und Holznutzung mehr Akzeptanz in der Bevölkerung
findet.
Die vielfältigen Verwertungsmöglichkeiten der Ressource Holz
machen es erforderlich, eine Rohstoffstrategie ressortübergreifend zu
erarbeiten.
Über den Deutschen Holzwirtschaftsrat e. V. (DHWR)
Der Deutsche Holzwirtschaftsrat (DHWR) hat 15 Mitgliedsverbände
mit über 70.000 Betrieben und ca. 750.000 Beschäftigten. Die
Dachorganisation der deutschen Holzwirtschaft deckt durch die
Mitgliedschaft der führenden Verbände der Holzbranche die gesamte
Wertschöpfungskette ab. Diese reicht vom Rohholz, das von der Säge-,
Holzwerkstoff- sowie Zellstoff- und Papierindustrie abgenommen wird,
über die Verarbeitung von Holz in Handwerksbetrieben und für die
Möbelindustrie bis hin zum Holzbau sowie zum Vertrieb durch den
Handel und die Makler. Der Kreislauf schließt sich durch das
Recycling von Altpapier und Holz.
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Dr. Denny Ohnesorge
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