(ots) - Bitte nicht schon wieder Ingolstadt und bitte
nicht schon wieder einen legalen Waffenbesitzer als Täter: Die
oberbayerische Stadt wird seit Wochen von einer Welle von
Gewaltverbrechen erschüttert, für die es in der Vergangenheit kein
Beispiel gibt: Ein Stalker nimmt Geiseln im Rathaus, ein 50 Jahre
alter Mann wird auf der Straße erschossen, ein junger Obdachloser
wird erschlagen. Ein Elektroniker tötet den Ex-Mann seiner Ehefrau.
Was ist da los? Noch etwas fällt auf: Schon wieder war es ein
Sportschütze und passionierter Jäger, der einen Menschen tötete und
sich danach selbst richtete. Ein legaler Waffenbesitzer also, wie
schon in vielen spektakulären Fällen zuvor - dies wird wieder
Diskussionen über eine Verschärfung des Waffenrechtes und verstärkte
Kontrollen durch die Behörden auslösen. Es wäre aber völlig unfair,
jetzt zu behaupten, im schönen Ingolstadt würden vor allem Verbrecher
leben. Und genauso abwegig wäre es, alle Sportschützen und alle Jäger
zu potenziellen Mördern zu stempeln. Laut Bundesinnenministerium
werden bei 97,5 Prozent aller Straftaten mit Schusswaffengebrauch
illegale oder erlaubnisfreie Waffen verwendet, nur 2,5 Prozent seien
in legalem Besitz gewesen. So dramatisch die blutige Serie von
Ingolstadt ist und so schwer die Folgen auch immer sein mögen: Anlass
zu schnellen Vor-Verurteilungen ist sie nicht. Ingolstadt ist eine
liebenswerte Stadt - und nicht alle Waffenbesitzer sind Verrückte.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten(at)mittelbayerische.de