(ots) - Als nach dem Fall der Mauer die volkseigenen
Betriebe der ehemaligen DDR privatisiert werden sollten, wurde im
Frühsommer 1990 die Treuhandanstalt gegründet. Mit enormem Tempo
veräußerte die Treuhand Firmen, Fabriken und Immobilien - eine
Kontrollinstanz, parlamentarische Kontrolle und Innenrevision waren
nicht vorgesehen. Der Film "Goldrausch -Die Geschichte der Treuhand",
der am 8. Oktober um 22.45 Uhr im Ersten gezeigt wird, fragt: Was
passiert, wenn die globalisierte Marktwirtschaft ungebremst auf ein
sozialistisches Land trifft? Was geschieht, wenn die Wirtschaft eines
Landes so gut wie chancenlos ist, am Weltmarkt zu bestehen? Was wird
aus den Menschen, den Werten eines solchen Landes? Was empfinden die
Abwickler von Millionen von Arbeitsplätzen?
Die ostdeutschen Firmen wurden fast ausnahmslos an westdeutsche
Unternehmen verkauft. In den folgenden vier Jahren wurden rund 4.000
dieser Betriebe geschlossen, etwa zweieinhalb Millionen Arbeitsplätze
gingen verloren. Die Treuhandanstalt machte bis zu ihrer Schließung
Ende 1994 Schulden in Höhe von insgesamt 256 Milliarden Mark - das
sind rund 150 Millionen Mark jeden Tag. Zudem ließ sich die Treuhand
um viele Milliarden Mark betrügen. Dieser Skandal wurde nie
vollständig aufgeklärt. Die meisten Täter gingen straffrei aus oder
wurden nicht einmal angeklagt. Das größte wirtschaftspolitische
Ereignis im Nachkriegsdeutschland hat in den Köpfen der Menschen
Spuren hinterlassen. Im Film kommen auch ehemalige Mitarbeiter der
Treuhand und DDR-Bürgerrechtler zu Wort.
"Goldrausch - Die Geschichte der Treuhand" ist ein Film von zero
one film in Koproduktion mit SWR, NDR, MDR und Telepool mit
Unterstützung von Filmförderungsanstalt FFA, Medienboard
Berlin-Brandenburg, Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein,
Filmstiftung Nordrhein-Westfalen, Deutscher Filmförderfonds und
MEDIA.
Akkreditierte Journalisten können den Film vorab im Vorführraum im
SWR-Presseportal ansehen (SWR.de/presse). Bei Bedarf können
Journalisten eine Rezensions-DVD anfordern. Fotos zum kostenlosen
Herunterladen gibt es unter ARD-foto.de. Pressekontakt: Daniela
Kress, Tel.: 07221 929-23800, daniela.kress(at)swr.de