PresseKat - "Tier gewinnt - Baustopp für den Artenschutz"

"Tier gewinnt - Baustopp für den Artenschutz"

ID: 892223

(ots) - Was tausenden Demonstranten nicht gelingt, das
schaffen oft kleine, unscheinbare Lebewesen. Etwa 300 geschützte
Tier- und Insektenarten haben in Deutschland die Macht, Bauvorhaben
zu stoppen. "Exakt - Die Story" fragt u. a. nach den Konsequenzen -
am 19. Juni, 20.45 Uhr im MDR FERNSEHEN

Mal sind es Juchtenkäfer, dann wieder Feldhamster oder
Fledermäuse, die die Bauherren von Großprojekten ins Schwitzen
bringen. Die Genehmigungsbehörden müssen auf strengen Artenschutz
achten, seit die Umweltgesetze in den vergangenen dreizehn Jahren
verschärft worden.

So verhinderten Kammmolche den Weiterbau der Autobahn A49 in
Hessen. Kleine braune Wachtelkönige stoppten den Bau einer
Wohnsiedlung in Hamburg. Großtrappen zwangen die Deutsche Bahn, eine
ICE-Strecke durchs Havelland umzuplanen und für jeden Vogel 273.000
Euro in den Artenschutz zu investieren.

Das Verwaltungsgericht hatte den Bau der umstrittenen
Waldschlösschenbrücke in Dresden vorübergehend ausgesetzt, weil das
Millionen-Bauwerk den Lebensraum der seltenen, vom Aussterben
bedrohten Fledermausart "Kleine Hufeisennase" stören würde.
"Entdeckt" wurde das Tier durch Umweltverbände, die vor allem den
Brückenbau verhindern wollten, um Dresden den Weltkulturerbe-Titel zu
erhalten. Dabei wurden die nur vier Zentimeter langen, possierlichen
Flattertiere trotz akribischer Suche noch nie in der Nähe der Brücke
nachgewiesen.

Auch der daumengroße Juchtenkäfer hatte die meisten Fans unter den
Gegnern des Tunnelbahnhofs Stuttgart 21. Normalerweise lebt das
Insekt zurückgezogen in Baumhöhlen. Von den Fällarbeiten im
Stuttgarter Schlossgarten waren auch seine Brutbäume betroffen.
Nachdem die Deutsche Bahn alle Artenschutzauflagen erfüllt hatte, hob
das Eisenbahnbundesamt im Januar 2012 das Fällverbot auf.




Längst gilt es unter Bürgerinitiativen als Geheimtipp, sich auf
den Artenschutz zu berufen. "Rettet das Große Mausohr" fordert eine
Bürgerinitiative in Nordrhein-Westfalen und hofft, mit Hilfe der
Fledermaus den Bau einer forensischen Psychiatrie zu verhindern. So
ist sich Rüdiger Gennies, Bürgermeister von Reichshof sicher: "Wir
erwarten, dass das Große Mausohr in der Beurteilung dazu führt, dass
die Standortentscheidung rückgängig gemacht wird."

"Exakt - Die Story" hat nachgefragt, bei Naturschützern,
Umweltgutachtern und Bauherren, was passiert, wenn kleine Tiere
Großbaustellen in die Quere kommen und wie zwischen Artenschutz und
Baufortschritt vermittelt werden kann.



Pressekontakt:
Sebastian Henne, MDR Kommunikation,
Tel.: (0341) 3 00 63 76; presse(at)mdr.de


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Datum: 17.06.2013 - 13:44 Uhr
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Bau & Immobilien



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