PresseKat - Mindener Tageblatt: Kommentar zu Euro-Schuldenkrise Pyrrhus an der Sanierungsfront

Mindener Tageblatt: Kommentar zu Euro-Schuldenkrise
Pyrrhus an der Sanierungsfront

ID: 844140

(ots) - Einmal mehr ist ein Brandherd in der
Euro-Schuldenkrise eingedämmt, einmal mehr bleiben Glutnester und ein
Riesen-Scherbenhaufen zurück. Ob und wie Zypern die vor ihm liegende
harte Phase wirtschaftlicher Konsolidierung übersteht, ist längst
nicht ausgemacht. Sicher dagegen ist die schon jetzt große, mit den
unvermeidlichen Folgen der nun beginnenden Einschränkungen garantiert
weiter wachsende Wut über die Retter. So schizophren es klingt: mit
jedem finanzwirtschaftlichen Konsolidierungs-Erfolg erhält der
Euro-Raum und darüber hinaus die gesamte Europäische Union einen
weiteren schweren Schlag. Die Gemeinschaft gerät in Gefahr, sich an
der Sanierungsfront zu Tode zu siegen. Denn nicht nur in den jeweils
akut betroffenen Krisenregionen werden die geleisteten beträchtlichen
Solidarhilfen als selbstverständlich vereinnahmt, die dafür von den
Verursachern der Schieflagen eingeforderten Selbstbeteiligungen aber
als Ausdruck hegemonialer Großmachtsallüren empfunden. Das trifft vor
allem Deutschland als wirtschaftlich stärksten, politisch aber auch
recht rigoros vorgehenden Zuchtmeister der neuen Ausgabendisziplin.
Rund ums Mittelmeer, aber auch anderswo, lebt das Zerrbild vom
häßlichen Deutschen wieder auf, gern mit Hakenkreuzbinde für Angela
Merkel. Geschürt, zumindest aber geduldet wird es von heimischen
politischen Eliten, die damit nur zu gern von ihrer eigenen
Verantwortung ablenken. Zugelassen aber wird es auch von einer
EU-Führung sowie von anderen EU-Staaten, die die Solidarität ihrer
Steuerzahler genausowenig zum Nulltarif hergeben wollen wie Berlin,
jedoch gern hinter dessen vermeintlich breiten Rücken in Deckung
gehen, wenn es dafür faule Eier hagelt. In diesem Klima zerbröselt
gar nicht so unmerklich der Kitt, der die Gemeinschaft zusammenhält.
Es ist schon so: Erst in Zeiten der Krise zeigt sich ihr wahrer Wert.




Im Moment wächst der Eindruck, dass jede weitere Belastungsprobe eine
zuviel sein könnte. Das kann niemand wollen.



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Christoph Pepper
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Datum: 28.03.2013 - 18:00 Uhr
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