(ots) - 
   Heute beraten die Vertreter der Länder im Bundesrat über die von 
der Europäischen Kommission geplante 
Dienstleistungskonzessionsrichtlinie. Einige Bundesratsausschüsse 
hatten im Vorfeld große Bedenken gegen die Richtlinie geäußert, die 
der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) teilt.
   Der VKU fordert den Bundesrat auf, den Empfehlungen seiner 
Ausschüsse zu folgen und sich dafür auszusprechen, den Bereich der 
Wasserversorgung aus der Richtlinie herauszunehmen. So könnten die 
Kommunen weiterhin entscheiden, wie sie die Wasserversorgung vor Ort 
organisieren. VKU-Vizepräsident Michael Beckereit: "Die kommunale 
Wasserwirtschaft ist ein wesentlicher Bereich der regionalen 
Daseinsvorsorge, der in der Gestaltungshoheit der Kommunen bleiben 
muss. Wir appellieren an die Bundesregierung, sich für die 
Beibehaltung der kommunalwirtschaftlichen Stärke in Brüssel 
einzusetzen." Laut einer vom VKU in Auftrag gegebenen forsa-Umfrage 
sprechen sich 82 Prozent der Bundesbürger gegen die Vorhaben aus 
Brüssel aus. "Die kommunale Wasserwirtschaft in Deutschland ist bei 
den Bürgern anerkannt und akzeptiert. Die Europäische Kommission 
sollte das Subsidiaritätsprinzip sowie die gewachsenen, 
traditionellen Strukturen der Wasserversorgung achten", so Beckereit.
   Die vergangene Woche von EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier 
zugesagte Abschwächung der Ausschreibungsregeln sei zwar ein Schritt 
in die richtige Richtung, so Beckereit. Dennoch sei es nur eine 
Nachbesserung in einem besonders evidenten Fall der Beschneidung 
kommunaler Gestaltungsfreiheit, den rein kommunalen Stadtwerken. Für 
andere Organisationsformen, wie etwa interkommunale Zusammenschlüsse,
habe Barnier keine Verbesserungen zugesagt. Für den 
VKU-Vizepräsidenten ist die Ausnahme des Wasserbereichs daher der 
bessere Weg: "Die geltenden Regeln für die Ausschreibung sind 
ausreichend. Sie garantieren Gleichbehandlung, Nichtdiskriminierung 
und Transparenz."
   Auch die Mitglieder des Bundestags hatten gestern in einer Debatte
die Brüsseler Pläne kritisiert und auf die regionale 
Gestaltungsfreiheit für die Wasserversorgung verwiesen. 
Fraktionsübergreifend sprachen sich die Abgeordneten dafür aus, dass 
sich die Regierung auch auf europäischer Ebene für die kommunale 
Wasserwirtschaft einsetze.
   Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400 
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, 
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 235.000 Beschäftigten 
wurden 2010 Umsatzerlöse von rund 95 Milliarden Euro erwirtschaftet 
und etwa 8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen 
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 49,1 Prozent in der 
Strom-, 58,4 Prozent in der Erdgas-, 77,2 Prozent in der 
Trinkwasser-, 60,0 Prozent in der Wärmeversorgung und 16,5 Prozent in
der Abwasserentsorgung.
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