(ots) - Mit Unverständnis hat der international bekannte 
Intensivmediziner Professor Dr. William Manzanares auf die gerade 
veröffentlichten internationalen Leitlinien der Surviving Sepsis 
Campaign zur Behandlung von Sepsis reagiert. Bezüglich einer 
adjunktiven Therapie mit Selen seien diese lückenhaft und 
berücksichtigten nicht die aktuelle und durchaus positive 
wissenschaftliche Datenlage, kritisierte er am Rande des 23. 
Symposiums Intensivmedizin und Intensivpflege in Bremen.
   Die Studienlage, wonach die Gabe hochdosierten Natriumselenits die
Sterblichkeit insbesondere von Patienten mit schwerer Sepsis 
signifikant senke, sei eindeutig. "Ich kann nicht einen einzigen 
Grund für diese Unterlassung finden", betonte der Wissenschaftler der
Universitätsklinik Montevideo auf einem Satelliten-Symposium der 
biosyn Arzneimittel GmbH.
   Auch der frühere Präsident der Deutschen Sepsis-Gesellschaft und 
Initiator des Welt-Sepsis-Tags, Professor Dr. Konrad Reinhart, 
Direktor der Klinik für Anästhesiologie der Uniklinik Jena, wies in 
Bremen darauf hin, dass die deutschen Sepsisleitlinien unverändert 
gelten, wonach Selen für die Behandlung schwerer Sepsis erwogen 
werden kann.
   Manzanares stellte die Ergebnisse mehrerer Meta-Analysen vor, die 
mit hoher Evidenz belegen, dass Selen, frühzeitig in einer 
ausreichend hohen Dosierung, mit Applikation eines initialen Bolus, 
geeignet ist, Infektionen beziehungsweise die Letalität bei 
SIRS-/Sepsis-Patienten zu reduzieren.
   Entscheidend für den Behandlungserfolg sei offensichtlich - so 
Manzanares -, wie früh und in welcher Dosis Selen eingesetzt wird. 
Therapieschemata, bei denen weniger als 500 Mikrogramm pro Tag 
verabreicht wurden, hatten keinen positiven Effekt auf die 
Sterblichkeit. Auch sei die Applikation eines initialen Bolus 
entscheidend für den Therapieerfolg.
   Untermauert werden die Aussagen von Manzanares durch die im Januar
2013 erschienene Meta-Analyse "Effect of Parenteral Selenium 
Supplementation in Critically Ill Patients: A Systematic Review and 
Meta-Analysis", die auf neun Studien mit knapp 1000 Patienten 
basiert[1].
   Auf einen ganz anderen Aspekt der Selentherapie ging der ärztliche
Leiter des Universitäts-Notfallzentrums des Universitätsklinikums 
Freiburg, Dr. Hans-Jörg Busch, auf dem biosyn-Symposium ein: den 
Endothelschutz durch Reduktion der Monozytenadhäsion.
   Ausgangspunkt war die starke Vermehrung von Mikropartikeln im Blut
reanimierter Patienten, die die Expression endothelialer 
Adhäsionsmoleküle stimulieren, die wiederum die Endothelzellen 
schädigen. In vitro wurde untersucht, ob sich die Schädigung des 
Endothels durch Selen, das antioxidative und endothelprotektive 
Eigenschaften besitzt, beeinflussen lässt. Dies ist offensichtlich 
der Fall. Busch kommt zu dem Schluss, dass die gesteigerte Expression
von Adhäsionsmolekülen durch Selengabe signifikant reduziert werden 
kann.
   Parallel dazu wurde der Plasma-Selenspiegel im Blut reanimierter 
Patienten bestimmt. Im Ergebnis stellte sich ein enger Zusammenhang 
von Selenspiegel im Blut und Überleben heraus. Patienten, die die 
Postreanimationsphase nicht überlebten, wiesen niedrigere 
Selen-Plasma-Spiegel auf als Überlebende. Diese neuen Erkenntnisse 
bestätigen einmal mehr, dass Selen einen vielversprechenden 
therapeutischen Ansatz in der Postreanimationsbehandlung darstellt.
   [1] Huang et. Al:  http://tinyurl.com/cr2ajmv
   Die 1984 gegründete biosyn Arzneimittel GmbH ist eines der ersten 
deutschen Biotechnologie-Unternehmen mit knapp 60 Beschäftigten in 
Deutschland und Niederlassungen in Liechtenstein, Österreich und den 
USA. Die Produktpalette umfasst ca. 30 Produkte, die von 
biotechnologisch hergestellten Medikamenten über Chemotherapeutika 
bis zu komplementären Arzneimitteln und Nahrungsergänzungsmitteln mit
dem Schwerpunkt in der Intensivmedizin und Onkologie reichen. Im 
Mittelpunkt steht dabei der Patient in seiner Gesamtheit. biosyn 
investiert als forschendes Pharmaunternehmen bis zu 25 Prozent des 
Umsatzes in die Forschung. Ziel ist die Erforschung, Entwicklung und 
der Vertrieb von hochwirksamen, nebenwirkungsarmen Arzneimitteln auf 
Basis neuer molekularbiologischer Erkenntnisse.
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