(ots) - 
   - Besonderer Investitionsbedarf bei Gebäuden, öffentlichem 
     Personennahverkehr sowie Straßen und Wohnumfeld
   - Umbau der Infrastruktur in vielen Bereichen mangelhaft, 
     Hauptgrund: Fehlende finanzielle Mittel
   - Neues KfW-Programm "Barrierearme Stadt" bietet Kommunen sowie 
     kommunalen und sozialen Unternehmen seit September 2012 
     zinsverbilligte Darlehen
   Der demographische Wandel ist für deutsche Kommunen, kommunale 
Unternehmen und soziale Organisationen eine der großen 
Herausforderungen der Zukunft: Bis 2030 müssen sie 53 Mrd. EUR für 
den Abbau von Barrieren in der Infrastruktur investieren. Dies geht 
aus der Studie "Altengerechter Umbau der Infrastruktur: 
Investitionsbedarf der Städte und Gemeinden" hervor, die das Deutsche
Institut für Urbanistik im Auftrag der KfW erstellt hat und die 
erstmalig konkrete Investitionsbedarfe der Kommunen enthält. 
Besonders hoch ist der Bedarf in den Bereichen kommunale Wohngebäude 
(21,1 Mrd. EUR), öffentlicher Personennahverkehr (15 Mrd.) sowie 
Straßen und Wohnumfeld (13,3 Mrd.). Zudem werden Mittel vor allem in 
den Bereichen Sportstätten (1,65 Mrd.), Pflegeeinrichtungen (780 
Mio.), Gesundheit (730 Mio.), Verwaltungsgebäude (610 Mio.) und 
Kultureinrichtungen (140 Mio.) benötigt.
   "Kommunen und kommunale Unternehmen stehen vor der besonderen 
Herausforderung, neben der Energiewende und ihren sonstigen Aufgaben 
auch den Abbau von Barrieren in der Infrastruktur zu meistern. Nur 
mit ausreichender Unterstützung können insbesondere finanziell 
schwache Kommunen gewährleisten, dass die älter werdende Bevölkerung 
weitgehend uneingeschränkt am öffentlichen Leben und an den Angeboten
der Kommune teilnehmen kann", sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der
KfW Bankengruppe.
   Sämtliche Städte und Gemeinden, die an der Befragung teilgenommen 
haben, sehen Handlungsbedarf für das Zukunftsthema "demographischer 
Wandel". Tatsächlich wird im Jahr 2030 bereits knapp ein Drittel der 
Bevölkerung über 65 Jahre alt sein, rechtzeitige Investitionen sind 
daher unabdingbar. Vom demographischen Wandel sind im besonderen Maße
ländliche Regionen betroffen. So wird in einer beachtlichen Zahl von 
Regionen der Anteil der Über-Sechzigjährigen zwischen 2005 und 2025 
um mehr als 40 % ansteigen. Besonders stark werden weiterhin 
ländliche Regionen Ostdeutschlands, Südniedersachsen, das Ruhrgebiet 
und das Saarland sowie Umlandregionen von Ballungsräumen altern. Nach
Aussage von Kommunalvertretern ist bisher nur ein geringer Teil der 
Bereiche Gebäude (20 %), Zugänge zum öffentlichen Personennahverkehr 
(63 %) sowie Straßen und Wohnumfeld (50 %) barrierefrei. Hauptgrund 
für dieses Defizit seien fehlende finanzielle Mittel.
   Im Rahmen des Förderprogramms "Barrierearme Stadt" bietet die KfW 
den Kommunen sowie kommunalen und sozialen Unternehmen seit 01. 
September 2012 besonders zinsverbilligte Darlehen an, um Barrieren im
öffentlichen Raum zu reduzieren. In ihrer wohnwirtschaftlichen 
Förderung unterstützt die KfW bereits seit 2009 mit dem Programm 
"Altersgerecht Umbauen" Maßnahmen in Wohngebäuden und im Wohnumfeld 
für das komfortable barrierefreie Wohnen mit zinsgünstigen Krediten.
   Hinweis:
   Für die Studie wurden Vertreter von 400 Städten und Gemeinden 
befragt. Der Rücklauf lag bei 32 % (129 Antworten). Neben einer 
standardisierten, schriftlichen Befragung wurden 
Fokusgruppengespräche und leitfadengestützte Telefoninterviews 
durchgeführt. In die Telefoninterviews wurden auch Vertreter von 
kommunalen Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen einbezogen. 
Insgesamt wurden 31 Experten in die Gespräche und Interviews 
einbezogen. Ergänzend wurde eine umfangreiche Sekundäranalyse 
vorhandener Studien und Datenquellen durchgeführt.
   Einzelheiten zur Studie "Altengerechter Umbau der Infrastruktur: 
Investitionsbedarf der Städte und Gemeinden " finden Interessierte 
auch im Internet unter www.kfw.de im Bereich Research.
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